Tiersarg, inbesondere aus leicht verrottbarer Kartonage

25-06-2009 дата публикации
Номер:
DE102007041532B4
Принадлежит: SAMBECK GUENTER VAN, SAMBECK, GUENTER VAN
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Номер заявки: 04-07-10201532
Дата заявки: 31-08-2007

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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tiersarg, insbesondere aus leicht verrottbarer Kartonage, mit einem schalenförmigen Unterteil und einem schalenförmigen Deckelteil, wobei das Unterteil und das Deckelteil jeweils aus einem separat faltbaren Zuschnitt hergestellt sind.

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Für jeden Tierbesitzer kommt irgendwann der Moment, in dem er sich von seinem Liebling verabschieden muss. Ein schmerzhafter Moment. Man verliert oft einen treuen Freund und einen wichtigen Begleiter.

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Für Kinder ist es oft die erste Begegnung mit dem Tod. Aber auch für Erwachsene ist es ein Thema, das verarbeitet werden will. Entweder alleine oder im Kreise von Freunden und Familie.

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Verständlicherweise dürfen Haustiere nicht an beliebigen Orten bestattet werden. Selbst im eigenen Garten ist nach deutschem Recht dies nur für Tiere bis zu einem Gewicht von max. 10 kg erlaubt, sofern das Grundstück nicht auf einem Grundwasser-Schutzgebiet liegt.

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Um dennoch angemessen Abschied nehmen zu können wurden eigens Tierfriedhöfe errichtet, auf denen Tiere jedweder Art problemlos in einem Tiersarg beigesetzt werden können.

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Es sind bereits verschiedene Vorschläge zur Herstellung und zum Aufbau von Tiersägen bekannt. Anders als bei aus Metall oder Kunststoff gefertigten Särgen sind aus Holz oder Kartonage gefertigt Särge ökologisch zumeist gut abbaubar und insoweit unbedenklich.

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Mit der FR2601088FR 2 601 088 A1A1 beispielsweise ist ein in seinen Einzelteilen zerlegbarer Holz-Tiersarg bekannt, der aus einer Bodenplatte, einer entsprechenden Deckplatte mit gleicher Form und aus Seitenwänden besteht, die untereinander durch genutete Eckpfeiler verbunden werden, in deren Nuten die Seitenwände eingreifen. Dabei ist die Lage und Form der Nuten jeweils auf die entsprechende Seitenwand abgestimmt. Boden- und Deckplatte sind mit einer Schraubverbindung fixiert ausgeführt, so dass ein allseits von Holzwänden umschlossener Quader entsteht. Der Sarg für ein Haustier wird entweder montiert geliefert oder am Bestattungsort selbst montiert. Dazu werden in einem ersten Schritt die Eckpfeiler an der Bodenplatte mit einer Schraubverbindung fixiert. Danach wird in weiteren Schritten jeweils eine Seitenwand nach der anderen sowohl in die Nuten zweier benachbarter Eckpfeiler als auch in die entsprechende Nut der Bodenplatte eingeschoben. Dabei ist der Sarg während dieser Schritte des Aufbaus sehr instabil und ein Verkanten einzelner Seitenwände in den Nuten geschieht zwangsläufig. Entsprechend wird in einem weiteren Schritt das Haustier im Sarg gebettet und die Deckplatte so aufgesetzt, dass die Seitenwände in die Nut der Deckplatte eingreifen. Der Sarg wird mit einer Schraubverbindung fixiert, indem die Deckplatte, gleich wie die Bodenplatte, mit den Eckpfeilern entsprechend verschraubt wird. Nachteilig macht sich die Vielzahl der Teile bemerkbar, die nicht nur die Herstellung sondern auch die Montage verteuern, da letztere gewöhnlich nur durch im Umgang mit Holz geübte Personen vorgenommen werden kann.

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Zur Vermeidung dessen sind bei dem aus der DE20200364DE 202 00 364 U1U1 bekannten Holz-Tiersarg Steckelemente vorgesehen, welche alle Wandplatten unmittelbar untereinander verbinden, so dass dieser Tiersarg auch durch ungeübte Personen montierbar ist. Zusätzlich vorgesehenes Verleimen und/oder Verschrauben führen jedoch auch hier zu einem erhöhten Zeitaufwand. Auch fallen aufgrund des höheren Gewichts der Holzteile gewöhnlich höhere Versandkosten an als bei aus verrottbarem Kartonmaterial aufbaubaren Särgen.

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Derartige, aus Karton gefertigte Tiersärge sind insbesondere aus der DE19709901DE 197 09 901 A1A1 sowie der gattungsbildenden DE29615142DE 296 15 142 U1U1 bekannt. Entsprechend der benötigten Größe werden diese Särge aus zwei faltbaren Karton-Zuschnitten hergestellt und zur Verbesserung der ästhetischen Wirkung innen und/oder außen mit textilen Fasern beflockt. Nachteilig jedoch ist, dass bei Verzicht auf zusätzliche Haftmitteln wie Klebestreifen und/oder Klebstoffe etc. die gefalteten Deckel- und Unterteile leicht auffedern können.

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Aus der DE9318835DE 93 18 835 U1U1 ist ebenfalls bekannt, den Deckel und das Bodenteil aus Pappe zu falten. Darüber hinaus ist ein aus einem Holzprofil bestehender Verstreifungsrahmen offenbart, der zwischen Boden- und Deckelteil eingelegbar ist.

[11]

Aus der AT352269AT 352 269 ist ein Versteifungsrahmen aus Pappe bekannt, der jedoch einstückig und unmittelbar am Bodenteil ausgebildet ist.

[12]

Schließlich sei noch auf die DE29701237DE 297 01 237 U1U1 hingewiesen, deren lediglich einer Zuschnitt verhältnismäßig aufwendig aufzufalten ist.

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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen gleichermaßen preiswerten, ökologisch unbedenklichen und ansprechenden Sarg für Tiere zu schaffen, der sich raumsparend lagern, versenden und schnell in einen formstabilen Gebrauchszustand bringen lässt, ohne auf zusätzliche Haftmittel zurückgreifen zu müssen.

[14]

Diese Aufgabe wird durch einen Tiersarg gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

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Der erfindungsgemäße Tiersarg baut auf gattungsgemäßen Tiersärgen dadurch auf, dass zwischen Deckelteil und Unterteil ein aus einem separaten Zuschnitt gefaltetes Rahmenteil angeordnet ist, welches das Deckel- und das Unterteil vorteilhaft ohne zusätzliche Haftmittel haltert.

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In einer ersten Ausgestaltung kann das Bodenteil als auch das Deckelteil auf das Rahmenteil aufsteckbar ausgebildet ausgeführt sein. Vorzugsweise weisen hierfür von Boden- bzw. Deckel- und von Rahmenteil das eine wenigstens eine Haltelasche und das andere einen die Haltelasche aufnehmenden Halteschlitz auf, wobei vorzugsweise an einer jeder Wandung von Boden- und/oder Deckelteil wenigstens eine Haltelasche ausgebildet ist, was vorteilhaft eine hinreichende Halterung auch bei einseitiger Aufnahme des Sargs gewährleistet.

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Um auch ästhetischen bzw. pietätischen Ansprüchen zu genügen sind die Wandungen von Boden- und Deckelteil vorzugsweise trapezförmig und die Wandungen des Halterahmens vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet. Insbesondere haben sich ein einfach- oder doppel-L- oder winkelförmig ausgebildetes Rahmenteil bewährt. Ebenso sind die Wandungen von Deckel- und/oder Bodenteil vorzugsweise dergestalt trapezförmig ausgebildet, dass diese nach Auffaltung von Boden- bzw. Deckelteil unter einem Winkel α zwischen 60° und 80°, insbesondere von 70°, zur Horizontalen aufstehen. Anders als im Stand der Technik bekannt wird damit erstmals ein Tiersarg mit optisch vorteilhaft rückversetzter Ausgestaltung bei von Boden- und/oder Deckelteil geneigt ausgebildeten Wandungen zu einer umlaufenden senkrechten Rahmenfläche geschaffen, ohne auf die Zerlegbarkeit des Sargs für Versandt und Transport verzichten zu müssen.

[18]

In einer weiteren Ausgestaltung können – alternativ oder kumulativ zur oben beschriebenen Aufstecklösung – das Bodenteil und/oder das Deckelteil im Rahmenteil form- und/oder kraftschlüssig gehaltert sein, wobei die Kanten der Wandungen des Deckelteils und/oder die Kanten der Wandungen des Bodenteils zu den Wandungen des Rahmenteils im aufgefalteten und zusammengefügten Zustand bevorzugt korrespondierend zueinander ausgebildet sind und/oder ggf. einen leichten Presssitz ausbilden.

[19]

Schließlich kann unterhalb des Bodenteils ein zweites, aus einem vierten separaten Zuschnitt hergestelltes Rahmenteil angeordnet sein, welches dem Sarg als Podest dient. Vorzugsweise ist ein solches Rahmenteil identisch zum Halterahmen ausgebildet und insoweit besonders kostengünstig herstellbar.

[20]

Die vorliegende Erfindung erfüllt alle Anforderungen an eine legale Tierbestattung. Insbesondere ist mit ihr ein gleichermaßen preiswerter, ökologisch unbedenklicher und ansprechender Sarg für Tiere geschaffen, welcher insbesondere durch seine Formstabilität auffällt, welche erfindungsgemäß durch ein separates Rahmenteil erzielt wird, mit dem die Schalenelemente bevorzugt durch Eingriff über Kanten und ggf. Presssitz und/oder mittels Steckverbindung gehaltert sind und so vorteilhaft ohne Verwendung von zusätzlichen Haftmitteln auskommt.

[21]

Zusätzliche Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles eines Tiersargs in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.

[22]

Darin zeigen schematisch:

[23]

1 in einer perspektivischen Ansicht einen geschlossenen Tiersarg nach der Erfindung;

[24]

2 den Zuschnitt des schalenförmigen Deckelteils des Tiersargs nach 1;

[25]

3 den Zuschnitt des schalenförmigen Unterteils des Tiersargs nach 1;

[26]

4 den Zuschnitt des Rahmenteils des Tiersargs nach 1; und

[27]

5a bis 5f eine Anleitung für den Zusammenbau eines Tiersargs gemäß 1 bestehend aus den in 2 bis 4 gezeigten Zuschnitten.

[28]

Bei der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.

[29]

1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen geschlossenen Tiersarg 1 nach der Erfindung, bestehend aus einem Unterteil 10, einem Deckelteil 20 sowie einem Rahmenteil 30, welcher auf das Unterteil 10 aufsteckbar ausgebildet ist. Bevorzugt sind dazu am Unterteil 10 Haltelaschen 18 (vgl. im Detail 3) ausgebildet, welche in am Halterahmen 30 ausgebildete Halteschlitze 38 (vgl. im Detail 4) eingreifen. Die Halterung des Deckelteils 20 kann analog erfolgen (nicht dargestellt).

[30]

Erfindungsgemäß bevorzugt ist jedoch der Halterahmen 30 winkel- oder L-förmig ausgebildet, wobei ein nach oben offener Freiraum des Halterahmens 30 die freien Kanten 26 und 27 der Wandungen 22 und 23 des Deckelteils 20 in den entsprechenden Freiraum des Rahmens 30 zwischen Wandung 32 bzw. 33 und Haltelasche 18 aufzunehmen (vgl. 5f) und im geschlossenen Zustand des Sargs 1 unmittelbar zu haltern vermag, indem deren Enden korrespondierend zum Freiraum ausgebildet sind. Alternativ oder kumulativ dazu haben sich Ausgestaltungen bewährt, bei welcher die Kanten 26 und 27 der Wandungen 22 und 23 des Deckelteils 20 mit den Wandungen 36 und 37 des Rahmenteils 30 im aufgefalteten und zusammengefügten Zustand einem leichten Presssitz ausbilden. Die Halterung des Bodenteils 10 kann analog erfolgen (nicht dargestellt), wobei bevorzugt dann ein doppel-L-förmig ausgebildeter Halterahmen (nicht dargestellt) Verwendung findet.

[31]

Der erfindungsgemäße Tiersarg 1 besteht vorzugsweise aus Kartonage oder einem anderen leicht verrottbarem Material. Insbesondere haben sich bei kleineren, für Vögel, Hamster und Meerschweinchen etc. geeignete Tiersärge sog. 1-wellige Kartonagen und bei großen und übergroßen, für Katzen und Hunde etc. geeignete Tiersärge 2-wellige Kartonagen bewährt. Das Kartonmaterial des Tiersargs 1 kann – wie dargestellt – auf seinen Außenseiten mit einem dekorativen Farbüberzug versehen sein. Alternativ oder kumulativ eigen sich ganz oder teilweise in weiß gehaltene Flächen oder Varianten (vgl. 5) besonders gut zum bemalen, was gerade bei Kindern erste Trennungsschmerzen zu verarbeiten helfen kann.

[32]

2 zeigt den Zuschnitt des schalenförmigen Deckelteils 20 des Tiersargs 1 nach 1. Der Zuschnitt setzt sich im Wesentlichen zusammen aus einer rechteckförmigen Deckelfläche 21, zwei sich gegenüberliegende und an die Deckelfläche 21 anschließende Flächen 22 für die Seitenwandungen und zwei sich an die Deckelfläche 21 anschließende Flächen 23 für die Vorder- und Rückwandung, wobei die Flächen für die Seitenwandungen 22 wie auch die Vorder- und Rückwandung 23 jeweils trapezförmig ausgebildet sind, wodurch eine für Bestattungen ästhetisch ansehbare Halbschale ausgebildet wird. Vorzugsweise sind die trapezförmigen Wandungen 22 und 23 dergestalt ausgebildet, dass diese nach Auffaltung des Zuschnitts 20 unter einem Winkel α zwischen 60° und 80°, insbesondere von 70°, zur Horizontalen aufstehen. An die trapezförmigen Flächen 23 für die Vorder- und Rückwandung schließen sich jeweils an ihren gegenüberliegenden seitlichen Enden trapezförmig ausgebildete Fixierlaschen 24 an, welche nach Auffaltung des Zuschnitts 20 von freien Endabschnitten 25 der Seitenwandungen 22 umfasst werden. Dazu sind die Flächen 22 der Seitenwandungen in ihrer Länge gemessen von ersten Biegelinien 41, welche die rechteckförmige Deckelfläche 21 definierenden, bis zu ihrer freien Kante 26 höher ausgeführt als die Flächen 23 für die Vorder- und Rückwandung gemessen von den ersten Biegelinien 41 bis zu ihren freien Kanten 27. In der Höhe der freien Kante 27 der Vorder- bzw. Rückwandung 23 weisen die Flächen 22 für die Seitenwandungen zweite Biegelinien 42 auf, um welche die zu den Seitenwandungen 22 korrespondierend trapezförmig ausgebildeten freien Endabschnitte 25 nach innen gebogen werden und so die Laschen 24 der Vorder- bzw. Rückwandung 23 umfassen können. An den freien Endabschnitten 25 schließen sich seitlich Fixierzungen 50 an, die im gefalteten Zustand des Zuschnitts 20 über die seitliche freie Kante 26 des freien Endabschnitts 25 der Seitenwandung 22 hinausragen und in zwischen Vorder- bzw. Rückwandung 23 und daran anschließende Fixierlasche 24 ausgebildete Fixierschlitze 51 eingreifen.

[33]

3 zeigt den Zuschnitt des schalenförmigen Unterteils 10 des Tiersargs 1 nach 1. Der Zuschnitt 10 setzt sich im Wesentlichen zusammen aus einer rechteckigen Bodenfläche 11, zwei sich gegenüberliegende und an die Bodenfläche 11 anschließende Flächen 12 für die Seitenwandungen und zwei sich an die Bodenfläche 11 anschließende Flächen 13 für die Vorder- und Rückwandung, wobei die Flächen für die Seitenwandungen 12 wie auch die Vorder- und Rückwandung 13 jeweils trapezförmig ausgebildet sind, wodurch eine für Bestattungen ästhetisch ansehbare Halbschale ausgebildet wird. Vorzugsweise sind die trapezförmigen Wandungen 12 und 13 dergestalt ausgebildet, dass diese nach Auffaltung des Zuschnitts 10 unter einem Winkel α zwischen 60° und 80°, insbesondere von 70°, zur Horizontalen aufstehen. An die trapezförmigen Flächen 13 für die Vorder- und Rückwandung schließen sich jeweils an ihren gegenüberliegenden seitlichen Enden trapezförmig ausgebildete Fixierlaschen 14 an, welche nach Auffaltung des Zuschnitts 10 von freien Endabschnitten 15 der Seitenwandungen 12 umfasst werden. Dazu sind die Flächen 12 der Seitenwandungen in ihrer Länge gemessen von ersten Biegelinien 41, welche die rechteckförmige Bodenfläche 11 definierenden, bis zu ihrer freien Kante 16 höher ausgeführt als die Flächen 13 für die Vorder- und Rückwandung gemessen von den ersten Biegelinien 41 bis zu ihren freien Kanten 17. In der Höhe der freien Kante 17 der Vorder- bzw. Rückwandung 13 weisen die Flächen 12 für die Seitenwandungen zweite Biegelinien 42 auf, um welche die zu den Seitenwandungen 12 korrespondierend trapezförmig ausgebildeten freien Endabschnitte 15 nach innen gebogen werden und so die Laschen 14 der Vorder- bzw. Rückwandung 13 umfassen können. An den freien Endabschnitten 15 schließen sich seitlich Fixierzungen 50 an, die im gefalteten Zustand des Zuschnitts 10 über die seitliche freie Kante 16 des freien Endabschnitts 15 der Seitenwandung 12 hinausragen und in zwischen Vorder- bzw. Rückwandung 13 und daran anschließende Fixierlasche 14 ausgebildete Fixierschlitze 51 eingreifen.

[34]

An den freien Kanten 17 der Vorder- bzw. Rückwandung 13 des Unterteils 10 sowie auf Höhe der zweiten Biegelinie 42 der Seitenwandungen 12 sind jeweils wenigstens eine Haltelasche 18 ausgebildet, welche in im Rahmenteil 30 korrespondierend ausgebildete Halteschlitze 38 eingreifen und so vorteilhaft ein etwaiges Auffedern des gefalteten Unterteils 10 insbesondere unter der Last eines Kadavers oder bei einseitiger Aufnahme des Sargs 1 nachhaltig verhindern.

[35]

4 zeigt den Zuschnitt des Rahmenteils 30 des Tiersargs nach 1. Der Zuschnitt 30 setzt sich im Wesentlichen zusammen aus einer rechteckförmigen, in der Mitte offenen, Rahmenfläche 31, zwei sich gegenüberliegende und an die Bodenfläche 31 anschließende rechteckförmige Flächen 32 für die Seitenwandungen und zwei sich an die Rahmenfläche 31 anschließende rechteckförmige Flächen 33 für die Vorder- und Rückwandung des Rahmenteils 30. An die rechteckförmigen Flächen 33 für die Vorder- und Rückwandung schließen sich jeweils an ihren gegenüberliegenden seitlichen Enden rechteckförmige Fixierlaschen 34 an, welche nach Auffaltung des Zuschnitts 30 von freien Endabschnitten 35 der Seitenwandungen 32 umfasst werden. Dazu sind die Flächen 32 der Seitenwandungen in ihrer Länge gemessen von ersten Biegelinien 41, welche die Rahmenfläche 31 definierenden, bis zu ihrer freien Kante 36 höher ausgeführt als die Flächen 33 für die Vorder- und Rückwandung gemessen von den ersten Biegelinien 41 bis zu ihren freien Kanten 37. In der Höhe der freien Kante 37 der Vorder- bzw. Rückwandung 33 weisen die Flächen 32 für die Seitenwandungen zweite Biegelinien 42 auf, um welche die zu den Seitenwandungen 32 korrespondierend rechteckförmig ausgebildeten freien Endabschnitte 35 nach innen gebogen werden und so die rechteckförmigen Laschen 34 der Vorder- bzw. Rückwandung 33 umfassen können. An den freien Endabschnitten 35 schließen sich stirnseitig Fixierzungen 50 an, die im gefalteten Zustand des Zuschnitts 30 über die stirnseitige freie Kante 36 des freien Endabschnitts 35 der Seitenwandung 32 hinausragen und in zwischen Bodenfläche 31 und Seitenwandung 32 ausgebildete Fixierschlitze 51 eingreifen.

[36]

Anders als beim Unter- 10 und Deckelteil 20, bei denen aufgrund der trapezförmigen Ausgestaltung der Vorder-, die Rück- und Seitenwandungen 12, 13 und 22, 23 diese vorzugsweise unter einem Winkel α zwischen 60° und 80°, insbesondere von 70°, zur horizontalen der Boden- 11 bzw. Deckelfläche 21 angeordnet sind (vgl. 1), sind die Vorder-, die Rück- und Seitenwandungen 32 und 33 des Rahmenteils 30 im Wesentlichen senkrecht zur Rahmenfläche 31 aufzufalten. Dadurch entsteht vorteilhaft ein winkel- oder L-förmiger Rahmen 30, welcher insbesondere das Deckelteil 20 über dessen freie Kanten 26, 27 vorteilhaft aufzunehmen und zu haltern vermag, ohne das es verstärkender Hilfsmittel wie insb. Klebstoffe oder dergleichen bedarf.

[37]

5a bis 5b schließlich zeigen beispielhaft eine Anleitung für den Zusammenbau eines Tiersargs 1. Wie 2 bis 4 zeigen, besteht der Sarg 1 aus drei Einzeiteilen 10, 20 und 30 (5a). Für den Zusammenbau sind alle Teile 10, 20 und 30 entlang der dafür vorgesehenen Falzungen bzw. Biegelinien 41, 42 zu knicken. Beginnen Sie zunächst mit dem Zuschnitt für den Halterahmen 30. Falten Sie den Rahmen 30 und fixieren Sie die Zungen 50 in den vorgesehenen Schlitzöffnungen 51 (5b). Nehmen Sie nun das größere der beiden Schalenteile 10 und falten bzw. fixieren Sie es ebenfalls (5c). Stecken Sie nun den Rahmen 30 auf das Bodenteil 10 (5d). Falten Sie den Deckel 30 analog zum Bodenteil 10 (5e). Zum Verschließen des Sargs 1 schieben Sie einfach die freien Kanten 26, 27 des Deckels 20 in den entsprechenden Freiraum des Rahmens 30 zwischen Wandung 32 bzw. 33 und Haltelasche 18 (5f).

[38]

Vorstehende Ausführungen beschreiben lediglich eine Ausführungsvariante. Insbesondere kann das Deckelteil 20 wie das Bodenteil auf den Halterahmen über in Halteschlitze eingreifende Haltelaschen aufgesteckt sein und/oder das Bodenteil wie das Deckelteil in einem Freiraum des Rahmens und ggf. eines Presssitzes gehaltert sein. Auch sind obige Ausführungen nicht dergestalt beschränkend, als dass die mit Bodenteil bezeichnete Halbschale nicht auch als Deckelteil und die mit Deckelteil bezeichnete Schale als Bodenteil Verwendung finden kann.

[39]

In jedem Fall erfüllt die vorliegende Erfindung vorteilhaft alle Anforderungen an eine legale Tierbestattung. Insbesondere ist mit ihr ein gleichermaßen preiswerter, ökologisch unbedenklicher und ansprechender Sarg 1 für Tiere geschaffen, welcher insbesondere durch seine Formstabilität auffällt, welche erfindungsgemäß durch ein separates Rahmenteil 30 erzielt wird, mit dem die Schalenelemente 10 und 20 bevorzugt durch Eingriff über Kanten 26, 27 und ggf. Presssitz und/oder mittels Steckverbindung 18, 38 gehaltert sind und so vorteilhaft ohne Verwendung von zusätzlichen Haftmitteln auskommt.

[40]

1
Tiersarg
10
Unterteil
11
rechteckige Bodenfläche
12
trapezförmige Flächen für die Seitenwandungen des Unterteils 10
13
trapezförmige Flächen für die Vorder- bzw. Rückwandung des Unterteils 10
14
Fixierlaschen
15
freie trapezförmige Endabschnitte der Seitenwandungen 12
16
freie Kanten der Seitenwandungen 12
17
freie Kanten der Vorder- bzw. Rückwandung 13
18
Haltelasche
20
Deckelteil
21
rechteckige Deckelfläche
22
trapezförmige Flächen für die Seitenwandungen des Deckelteils 20
23
trapezförmige Flächen für die Vorder- bzw. Rückwandung des Deckelteils 20
24
Fixierlaschen
25
trapezförmige freie Endabschnitte der Seitenwandungen 22
26
freie Kanten der Seitenwandungen 22
27
freie Kanten der Vorder- bzw. Rückwandung 23
30
Rahmenteil, Halterahmen
31
rechteckförmige Rahmenfläche
32
rechteckige Flächen für die Seitenwandungen des Deckelteils 20
33
rechteckige Flächen für die Vorder- bzw. Rückwandung des Deckelteils 20
34
Fixierlaschen
35
freie rechteckige Endabschnitte der Seitenwandungen 32
36
freie Kanten der Seitenwandungen 32
37
freie Kanten der Vorder- bzw. Rückwandung 33
38
Halteschlitze
41
die Boden- 11, Deckel- 21 oder Rahmenfläche 31 definierende erste Biegelinien/Falzungen
42
zweite Biegelinien/Falzungen
50
Fixierzungen
51
Fixierschlitze
α
Winkel zwischen Boden- 11 bzw. Deckelfläche 21 und angrenzenden Wandungen 12 und 13 bzw. 22 und 23



[41]

Tiersarg (1), insbesondere aus leicht verrottbarer Kartonage, mit einem schalenförmigen Unterteil (10) und einem schalenförmigen Deckelteil (20), wobei das Unterteil (10) und das Deckelteil (20) jeweils aus einem separat faltbaren Zuschnitt hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Deckelteil (10) und Unterteil (20) ein aus einem separaten Zuschnitt gefaltetes Rahmenteil (30) angeordnet ist, welches das Deckel- (20) und das Unterteil (10) haltert.

[42]



Tiersarg (1), insbesondere aus leicht verrottbarer Kartonage, mit einem schalenförmigen Unterteil (10) und einem schalenförmigen Deckelteil (20), wobei das Unterteil (10) und das Deckelteil (20) jeweils aus einem separat faltbaren Zuschnitt hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Deckelteil (10) und Unterteil (20) ein aus einem separaten Zuschnitt gefaltetes Rahmenteil (30) angeordnet ist, welches das Deckel- (20) und das Unterteil (10) haltert.

Tiersarg (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenteil (10) und/oder das Deckelteil (20) auf das Rahmenteil (30) aufsteckbar ausgebildet ist.

Tiersarg (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass von Boden- (10) bzw. Deckel- (20) und Rahmenteil (30) das eine wenigstens eine Haltelasche (18) und das andere einen die Haltelasche (18) aufnehmenden Halteschlitz (38) aufweist.

Tiersarg (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass an einer jeder Wandung (12, 13; 22, 23) von Boden- (10) und/oder Deckelteil (20) wenigstens eine Haltelasche (18) ausgebildet ist.

Tiersarg (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandungen (12, 13; 22, 23) von Boden- (10) und Deckelteil (20) trapezförmig und die Wandungen (32, 33) des Halterahmens (30) rechteckförmig ausgebildet sind.

Tiersarg (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmenteil (30) einfach- oder doppel-L- oder winkelförmig ausgebildet ist.

Tiersarg (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandungen (12, 13; 22, 23) dergestalt trapezförmig ausgebildet sind, dass diese nach Auffaltung des Boden- (10) und/oder Deckelteils (20) unter einem Winkel (α) zwischen 60° und 80°, insbesondere von 70°, zur Horizontalen aufstehen.

Tiersarg (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenteil (10) und/oder das Deckelteil (20) im Rahmenteil (30) form- und/oder kraftschlüssig gehaltert sind.

Tiersarg (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten (26 und 27) der Wandungen (22 und 23) des Deckelteils (20) und/oder die Kanten (16 und 17) der Wandungen (12 und 13) des Bodenteils (10) zu den Wandungen (36 und 37) des Rahmenteils (30) im aufgefalteten und zusammengefügten Zustand korrespondierend zueinander ausgebildet sind.

Tiersarg (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten (26 und 27) der Wandungen (22 und 23) des Deckelteils (20) und/oder die Kanten (16 und 17) der Wandungen (12 und 13) des Bodenteils (10) mit den Wandungen (36 und 37) des Rahmenteils (30) im aufgefalteten und zusammengefügten Zustand einem leichten Presssitz ausbilden.

Tiersarg (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Bodenteils (10) ein zweites, aus einem vierten separaten Zuschnitt hergestelltes Rahmenteil angeordnet ist, welches dem Sarg (1) als Podest dient.