Vorrichtung zum Anheben und wieder Absetzen einer Pfanne, Anlage mit einer solchen Vorrichtung und Verfahren
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anheben und wieder Absetzen einer Pfanne zur Behandlung von flüssigem Metall in der Pfanne mittels einer Behandlungseinrichtung. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Anlage zur Behandlung von flüssigem Metall, insbesondere eine Anlage zur Entgasung von flüssigem Metall, wie eine Ruhrstahl-Heraeus-Anlage (RH-Anlage), mit einer solchen Vorrichtung. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Behandlung von flüssigem Metall in einer Pfanne mittels einer Behandlungseinrichtung sowie ein Verfahren zum Wechseln einer Behandlungseinrichtung einer solchen Anlage. Zur Erhöhung der Qualität von Metallen werden diese bei Bedarf in geschmolzenem Zustand behandelt. Eine bekannte Behandlungsmethode ist beispielsweise die Entgasung von flüssigem Metall, um Reste von Sauerstoff und/oder weiteren Gasen aus der Metallschmelze zu entfernen. Dieses Verfahren wird in der Regel in einer RH-Anlage (Ruhrstahl-Heraeus-Anlage) durchgeführt. Dazu wird das flüssige Metall in einer sogenannten Gießpfanne (im Folgenden nur als Pfanne bezeichnet) unterhalb einer Behandlungseinrichtung positioniert. Die Behandlungseinrichtung, beispielsweise ein Behandlungsgefäß mit einem evakuierbaren Innenraum, weist an ihrer Unterseite mindestens eine Einlassöffnung, weiterhin in der Regel auch eine Auslassöffnung auf. Zur Behandlung des in der Pfanne befindlichen flüssigen Metalls wird dieses durch die Einlassöffnung in den Innenraum eingebracht, insbesondere eingesaugt. Dazu wird die Pfanne in der Regel durch eine Vorrichtung angehoben, so dass die Einlassöffnung und gegebenenfalls die Auslassöffnung in das flüssige Metall eintauchen und während der Behandlung keine Luft in den Innenraum eindringen kann. In der Behandlungseinrichtung wird das Metall behandelt, insbesondere entgast, und fließt im Anschluss an den Behandlungsvorgang wieder in die Pfanne zurück. Die Pfanne wird danach mit der Vorrichtung wieder nach unten abgesenkt. Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine flexible und kostengünstige Vorrichtung zum Anheben einer Pfanne anzugeben. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, eine einfach zu wartende Anlage, umfassend eine solche Vorrichtung, anzugeben. Die Aufgabe wird für die Vorrichtung zum Anheben und wieder Absetzen einer Pfanne zur Behandlung von flüssigem Metall in der Pfanne mittels einer Behandlungseinrichtung gelöst, wobei die Vorrichtung umfasst: Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, dass im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen das anzuhebende Gewicht deutlich verringert ist und daher geringer dimensionierte Positionierungselemente mit verringertem Energiebedarf verwendbar sind. Während im Stand der Technik oft schwere und unflexible Rahmenkonstruktionen als Teil der Vorrichtung zum Einsatz kommen, werden hier leichte und unabhängig voneinander bewegliche Querbalken eingesetzt, die selbst und deren Positionierungselemente unabhängig voneinander gewartet oder ausgetauscht werden können. Dabei hat es sich bewährt, wenn die Metallstreben an einem ihrer Enden zur Fixierung in einem Untergrund vorgesehen sind. Der Untergrund kann dabei durch ein Fundament, eine Tragkonstruktion, einen Hallenboden usw. gebildet sein. Bevorzugt wird mindestens ein Ende der beiden Enden eines jeden Querbalkens in einer vertikalen Führungsschiene geführt. Dadurch wird ein Schwingen oder Pendeln der Querbalken in horizontaler Richtung zuverlässig verhindert. Eine Beschädigung des mit einem Querbalken verbundenen mindestens einen Positionierungselements wird zuverlässig vermieden. Besonders bevorzugt ist es, beide Enden eines jeden Querbalkens in jeweils einer Führungsschiene zu führen. Die jeweilige Führungsschiene weist insbesondere eine Längsachse auf, die parallel zu den Längsachsen der Metallstreben verläuft. Bevorzugt ist die jeweilige Führungsschiene einstückig mit einer Metallstrebe ausgebildet. Dazu kann eine Metallstrebe eine Eingriffsnut aufweisen, in der ein Ende des Querbalkens geführt wird. Alternativ kann die Führungsschiene beabstandet von einer Metallstrebe an dieser montiert sind oder ohne Verbindung zu einer Metallstrebe an einer Querstrebe oder am Untergrund befestigt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung umfasst diese vier Metallstreben. Diese sind, in der Draufsicht gesehen, insbesondere an den Eckpunkten eines Rechtecks angeordnet. Aber auch eine Vorrichtung mit drei Metallstreben hat sich bewährt, wobei die Metallstreben dann in der Draufsicht gesehen an den Eckpunkten eines gleichschenkeligen oder gleichseitigen Dreiecks angeordnet sind. Pro Querbalken können lediglich ein Positionierungselement oder auch mehrere Positionierungselemente vorgesehen sein. Insbesondere aber werden zwei Positionierungselemente vorgesehen. Dies ermöglicht eine gegenseitige Absicherung der Positionierungselemente bei einem Ausfall oder Versagen eines der Positionierungselemente, wobei der daran befestigte Querbalken gegen eine unkontrollierte vertikale Bewegung gesichert ist. Bevorzugt weisen die Querbalken jeweils mindestens ein, gegebenenfalls bewegliches, Behandlungseinrichtungsaufnahmeelement auf, wobei die Behandlungseinrichtung mit Hilfe der Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente aufnehmbar ist. Zur optionalen Bewegung eines jeden Behandlungseinrichtungsaufnahmeelements ist vorzugsweise jeweils mindestens ein weiteres Positionierungselement vorhanden. Die Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente kommen dann zum Einsatz, wenn eine Wartung oder ein Austausch der Behandlungseinrichtung erforderlich ist. Nähere Ausführungen zur Funktionsweise der Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente folgen weiter unten. Das Positionierungselement zur Bewegung eines Querbalkens und/oder das weitere Positionierungselement zur Bewegung eines Behandlungseinrichtungsaufnahmeelements ist bevorzugt als Hydraulikzylinder ausgebildet. Das Positionierungselement zur Bewegung eines Querbalkens kann alternativ auch durch mindestens ein Seilzugsystem ausgebildet sein. Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Anlage zur Behandlung von flüssigem Metall in einer Pfanne gelöst, aufweisend eine erfindungsgemäße Vorrichtung und eine Behandlungseinrichtung, wobei die Behandlungseinrichtung an den Metallstreben und/oder den Querstreben der Vorrichtung lösbar befestigt ist. Die erfindungsgemäße Anlage weist die oben genannten Vorteile der Vorrichtung auf und bietet optional eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit zum Wechsel der Behandlungseinrichtung. Vorzugsweise ist die Behandlungseinrichtung mit Befestigungsmitteln an den Metallstreben und/oder Querstreben sowie an weiteren Anlagenteilen befestigt, die insbesondere automatisch mittels einer Fernbedienung aktiviert und gelöst werden können. Das ermöglicht eine schnelles An- und Abkuppeln der Behandlungseinrichtung im Wartungsfall ohne erforderlichen Personaleinsatz. Die Anlage weist bevorzugt weiterhin ein Transportsystem zum Transport der Pfanne in einer Transporteinrichtung, insbesondere einem Rollwagen, zur Behandlungseinrichtung auf. Bei einer Transporteinrichtung in Form eines Rollwagens wird in der Regel ein Schienensystem benötigt, auf dem der Rollwagen sich bewegt. Alternativ kann als Transporteinrichtung aber auch ein autonomes Fahrzeug dienen, das die Pfanne unter die Behandlungseinrichtung transportiert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Anlage um eine, bei welcher die Behandlungseinrichtung zur Entgasung des flüssigen Metalls eingerichtet ist. Vorteilhafter Weise ist die Anlage eine RH-Anlage. Die Behandlungseinrichtung weist dabei einen evakuierbaren Innenraum auf, der mit mindestens einem Anlagenteil umfassend mindestens eine Vakuumpumpe verbunden ist. Insbesondere ist die Verbindung durch eine oder mehrere Rohrleitungen realisiert, die den Innenraum mit der mindestens einen Vakuumpumpe verbinden. Ein Verfahren zur Behandlung von flüssigem Metall in einer Pfanne mittels einer Behandlungseinrichtung hat sich als vorteilhaft erwiesen, wobei die Pfanne mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung soweit angehoben wird, dass das flüssige Metall in der Pfanne mittels der Behandlungseinrichtung behandelbar ist. Insbesondere weist die Behandlungseinrichtung dabei eine Einlassöffnung und eine Auslassöffnung auf, wobei die Pfanne soweit angehoben wird, dass die Einlassöffnung und die Auslassöffnung in das flüssige Metall eingetaucht sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Wechseln einer Behandlungseinrichtung einer erfindungsgemäßen Anlage, umfassend folgende Schritte: Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit zum Wechsel der Behandlungseinrichtung bereit. Während konventionelle Anlagen mit hohem Personal- und Zeitaufwand gewartet werden müssen, bietet der Einsatz einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Anlage hier deutliche Vorteile. Die Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente sind optional beweglich ausgeführt. Sie werden dann bevorzugt mittels weiterer Positionierungselemente bewegt und positioniert. Für das Verfahren zum Wechseln der Behandlungseinrichtung hat es sich dabei insbesondere als günstig erwiesen, wenn die Behandlungseinrichtung mit Befestigungsmitteln an den Metallstreben und/oder Querstreben sowie an weiteren Anlagenteilen befestigt ist und, insbesondere automatisch, mittels einer Fernbedienung aktiviert und gelöst werden. Das ermöglicht ein besonders schnelles An- und Abkuppeln der Behandlungseinrichtung im Wartungsfall. Die Die Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zum Anheben und wieder Absetzen einer Pfanne (9) zur Behandlung von flüssigem Metall (8) in der Pfanne (9) mittels einer Behandlungseinrichtung (3), wobei die Vorrichtung (1) umfasst: mindestens drei vertikal ausgerichtete Metallstreben (2), mindestens zwei horizontal ausgerichtete Querstreben (2a), wobei eine jede Querstrebe (2a) zwei der Metallstreben (2) miteinander verbindet und an diesen befestigt ist, zwei Querbalken (5), wobei ein jeder Querbalken (5) in vertikaler Richtung beweglich mit einer der Querstreben (2a) verbunden ist, mindestens ein Positionierungselement (4) zur Bewegung jeweils eines Querbalkens (5), wobei jedes Positionierungselement (4) einerseits mit einer der Querstreben (2a) und andererseits mit einem der Querbalken (5) verbunden ist, derart dass die Querbalken (5) voneinander unabhängig beweglich sind, jeweils ein mit dem jeweiligen Querbalken (5) verbundenes Pfannenaufnahmeelement (7), mittels welchem die Pfanne (9) aufnehmbar ist, und mindestens ein Positionierungsmittel (4') zur Ausrichtung einer Position des jeweiligen Pfannenaufnahmeelementes (7). Vorrichtung (1) zum Anheben und wieder Absetzen einer Pfanne (9) zur Behandlung von flüssigem Metall (8) in der Pfanne (9) mittels einer Behandlungseinrichtung (3), wobei die Vorrichtung (1) umfasst: Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Metallstreben (2) an einem ihrer Enden zur Fixierung in einem Untergrund (20) vorgesehen sind. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei mindestens ein Ende der beiden Enden eines jeden Querbalkens (5) in einer Führungsschiene (2b) geführt ist. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Führungsschiene (2b) eine Längsachse aufweist, die parallel zu den Längsachsen der Metallstreben (2) verläuft. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Führungsschiene(n) (2b) einstückig mit einer Metallstrebe (2) ausgebildet ist. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Führungsschiene (2b) beabstandet von einer Metallstrebe (2) an dieser montiert sind. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei vier Metallstreben (2) vorhanden sind. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei pro Querbalken (5) zwei Positionierungselemente (4) vorgesehen sind. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Querbalken (5) jeweils mindestens ein Behandlungseinrichtungsaufnahmeelement (21) aufweisen, wobei die Behandlungseinrichtung (3) mit Hilfe der Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) aufnehmbar ist. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) beweglich ausgebildet sind und zur Bewegung eines jeden Behandlungseinrichtungsaufnahmeelements (21) jeweils mindestens ein weiteres Positionierungselement vorhanden ist. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Positionierungselement (4) und/oder das weitere Positionierungselement als Hydraulikzylinder ausgebildet ist. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Positionierungselement (4) durch mindestens ein Seilzugsystem ausgebildet ist. Anlage zur Behandlung von flüssigem Metall (8) in einer Pfanne (9), aufweisend eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und eine Behandlungseinrichtung (3), wobei die Behandlungseinrichtung (3) an den Metallstreben (2) und/oder den Querstreben (2a) der Vorrichtung (1) lösbar befestigt ist. Anlage nach Anspruch 13, aufweisend weiterhin ein Transportsystem zum Transport der Pfanne (9) in einer Transporteinrichtung, insbesondere einem Rollwagen (17), zur Behandlungseinrichtung (3). Anlage gemäß einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei die Behandlungseinrichtung (3) zur Entgasung des flüssigen Metalls (8) eingerichtet ist. Anlage nach Anspruch 15, wobei die Behandlungseinrichtung (3) zur Entgasung des flüssigen Metalls (8) mit mindestens einem Anlagenteil umfassend mindestens eine Vakuumpumpe verbunden ist. Verfahren zum Wechseln einer Behandlungseinrichtung (3) einer Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 16, umfassend folgende Schritte:
– mindestens drei vertikal ausgerichtete Metallstreben (2),
– mindestens zwei horizontal ausgerichtete Querstreben (2a), wobei eine jede Querstrebe (2a) zwei der Metallstreben (2) miteinander verbindet und an diesen befestigt ist,
– zwei Querbalken (5), wobei ein jeder Querbalken (5) in vertikaler Richtung beweglich mit einer der Querstreben (2a) verbunden ist,
– mindestens ein Positionierungselement (4) zur Bewegung jeweils eines Querbalkens (5), wobei jedes Positionierungselement (4) einerseits mit einer der Querstreben (2a) und andererseits mit einem der Querbalken (5) verbunden ist, derart dass die Querbalken (5) voneinander unabhängig beweglich sind,
– jeweils ein mit dem jeweiligen Querbalken (5) verbundenes Pfannenaufnahmeelement (7), mittels welchem die Pfanne (9) aufnehmbar ist, und
– mindestens ein Positionierungsmittel (4') zur Ausrichtung einer Position des jeweiligen Pfannenaufnahmeelementes (7).
– Ankoppeln der Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) an die Behandlungseinrichtung (3),
– Lösen der Behandlungseinrichtung (3) von den Metallstreben (2) und gegebenenfalls von weiteren damit verbundenen Anlagenteilen,
– Betätigen der Positionierungselemente (4) und Bewegen der Querbalken (5) zusammen mit den Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) und der Behandlungseinrichtung (3) vertikal nach unten,
– Absetzen der Behandlungseinrichtung (3) auf eine Transporteinrichtung, Abkoppeln der Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) und Abtransport der Behandlungseinrichtung (3),
– Antransport einer weiteren Behandlungseinrichtung (3) auf einer weiteren Transporteinrichtung,
– Ankoppeln der Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) an die weitere Behandlungseinrichtung (3),
– Betätigen der Positionierungselemente (4) und Bewegen der Querbalken (5) zusammen mit den Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) und der weiteren Behandlungseinrichtung (3) vertikal nach oben,
– Verbinden der weiteren Behandlungseinrichtung (3) mit den Metallstreben (2) und gegebenenfalls den weiteren Anlageteilen, und
– Abkoppeln der Behandlungseinrichtungsaufnahmeelemente (21) von der weiteren Behandlungseinrichtung (3).





