Verfahren, Computerprogramm, Vorrichtung und Beatmungssystem zur Detektion eines Lecks in einem Patientengasmodul
Ausführungsbeispiele beziehen sich auf ein Verfahren, ein Computerprogramm, eine Vorrichtung und ein Beatmungssystem zur Detektion eines Lecks in einem Patientengasmodul, insbesondere aber nicht ausschließlich, auf ein Konzept zur Leckdetektion basierend auf einem Vergleich von Konzentrationsverläufen verschiedener Gase in einem Atemgasgemisch in einem Patientengasmodul oder Beatmungssystem. Aus dem Bereich der konventionellen Technik ist es bekannt Patienten künstlich zu beatmen. Dabei wird dem Patienten ein Beatmungsgas in einer Inspirationsphase zugeführt und in einer Expirationsphase wieder abgeführt. Dabei können diverse Parameter des Atemgases überwacht werden und es kommen beispielsweise sogenannte Patientengasmodule zur Gasanalyse zum Einsatz. Z.B. kann ein Teil des Gases jeweils abgesaugt werden, um es einer Gasanalyse in einem Patientenmodul zuzuführen. Bei der absaugenden Patientengasmessung, die über eine Probengasleitung einen kontinuierlichen Gasstrom vom Patienten absaugt, verursachen Leckagen auf der Absaugstrecke (z.B. via Probengasleitung, Wasserfalle und Gasmonitor-interne Verschlauchung bis zur Gasmesszelle) Verdünnungseffekte durch eindringende Umgebungsluft, die zu Gaskonzentrationsmessfehlern führen. Dies ist besonders problematisch bei Anästhesiearbeitsplätzen, die mit Regelkreisen ausgestattet sind: Hier werden die (potentiell mit o. g. Fehlern behafteten) Konzentrationsmesswerte zur Regelung für die Gasdosierung verwendet. Treten hier Messfehler auf, die nicht entdeckt werden, so kommt es zu Fehldosierungen die u. U. sogar zu einem Patientenschaden führen können. Die Druckschrift Das Dokument Es besteht daher ein Bedarf ein verbessertes Konzept zur Detektion eines Lecks in einem Beatmungssystem zur Beatmung eines Patienten zu schaffen. Diesem Bedarf werden Ausführungsbeispiele eines Verfahrens, eines Computerprogramms, einer Vorrichtung und einem Beatmungssystem gemäß den anhängigen unabhängigen Ansprüchen gerecht. Ausführungsbeispiele basieren auf der Erkenntnis, dass mehrere Gaskonzentrationen in einem Gasgemisch einer Beatmungsvorrichtung gemessen werden können. Die zeitlichen Verläufe der Gaskonzentrationen werden im Falle eines Lecks unterschiedlich beeinflusst, sodass zeitliche Konzentrationsverläufe die Grundlage einer Leckagedetektion bilden können. Darüber hinaus basieren Ausführungsbeispiele auf der Erkenntnis, dass der Verlauf einer Kohlendioxidkonzentration in einem Atemgasgemisch eines Patienten eine Referenz zum Vergleich mit einem Konzentrationsverlauf eines anderen Gases in dem Atemgasgemisch des Patienten bilden kann. Ausführungsbeispiele schaffen daher ein Verfahren zur Detektion eines Lecks in einem Patientengasmodul, das einen kontinuierlichen Probengasstrom von einem beatmeten Patienten absaugt und analysiert, beispielsweise auch in einem Beatmungssystem zur Beatmung eines Patienten mit einem Beatmungsgasgemisch. Beispielsweise wird hier durch die Leckage von z. B. 40 ml/min (bei einem abgesaugtem Probengasfluss von 200 ml/min) Messfehler von bis zu 20% in der Gaskonzentrationsmessung verursacht, während sie für die Beatmung von einem Patienten mit einem Atemminutenvolumen von ca. 8 1 völlig irrelevant ist. Das Verfahren umfasst ein Bestimmen eines ersten zeitlichen Verlaufs einer Kohlendioxidkonzentration in einem Atemgasgemisch des Patienten und ein Bestimmen eines zweiten zeitlichen Verlaufs einer Konzentration eines anderen, sich von Kohlendioxid unterscheidenden Gases in dem Atemgasgemisch. Das Verfahren umfasst ferner ein Bestimmen eines statistischen Ähnlichkeitsmaßes zwischen dem ersten und dem zweiten zeitlichen Verlauf und ein Detektieren des Lecks basierend auf dem Ähnlichkeitsmaß. Ausführungsbeispiele können so eine zuverlässige Leckagedetektion bereitstellen. Dabei kann das andere Gas beispielsweise Sauerstoff, Lachgas oder ein Narkosegas sein. In manchen Ausführungsbeispielen kann das Ähnlichkeitsmaß einer Phasenverschiebung zwischen dem ersten und dem zweiten Verlauf entsprechen. Ausführungsbeispiele können so eine robuste Detektion eines Lecks ermöglichen. Das Bestimmen des Ähnlichkeitsmaßes kann ein Bestimmen einer für ein Leck eigentümlichen Verformung in dem ersten oder dem zweiten Verlauf umfassen. In einigen Ausführungsbeispielen kann das Ähnlichkeitsmaß ein Maß für eine Symmetrie zwischen dem ersten und dem zweiten Verlauf sein. Das Ähnlichkeitsmaß kann eine Kovarianz zwischen dem ersten und dem zweiten zeitlichen Verlauf der Konzentrationen sein. Zumindest manche Ausführungsbeispiele können so eine statistische Auswertung nutzen, um ein Leck zu detektieren. In weiteren Ausführungsbeispielen kann das Ähnlichkeitsmaß eine Kovarianz zwischen einem ersten und einem zweiten zeitlichen Verlauf von Konzentrationsänderungen sein. In manchen Ausführungsbeispielen kann ein Vergleichen des Ähnlichkeitsmaßes mit einem Schwellenwert und ein Detektieren des Lecks basierend auf dem Schwellenwertvergleich erfolgen. Ausführungsbeispiele können so eine aufwandsgünstige Signalverarbeitung ermöglichen. Darüber hinaus kann in einigen Ausführungsbeispielen ein Kalibrieren des Schwellenwertes basierend auf einer Referenzmessung an dem Beatmungssystem ohne Leck erfolgen. Die Zuverlässigkeit des Verfahrens kann so noch weiter gesteigert werden. In manchen Ausführungsbeispielen kann darüber hinaus ein Bestimmen einer Laufzeit des Atemgasgemischs von dem Patienten über eine Probengasleitung zu einem Patientengasmodul erfolgen. Die Laufzeit kann bei der Detektion eines Lecks mit berücksichtigt werden. Insofern können Ausführungsbeispiele ein Bestimmen einer Laufzeit von Konzentrationsänderungen in dem Atemgasgemisch und ein Bestimmen des Ähnlichkeitsmaßes basierend auf den Laufzeiten umfassen. Das Bestimmen der Laufzeit kann auf Konzentrationsänderungen über der Zeit und/oder auf einer Bewertung von Konzentrationsänderungen vor und nach einem Beginn von Atemphasen basieren. In einigen weiteren Ausführungsbeispielen kann das Verfahren ferner ein Durchführen einer Druckmessung an dem Beatmungssystem umfassen, wenn ein Leck detektiert wurde. Die Druckmessung kann in Ausführungsbeispielen bei der Leckdetektion oder auch bei der einer Leckortung berücksichtigt werden. Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist ein Computerprogramm mit einem Programmcode zur Durchführung eines der hierin beschriebenen Verfahren, wenn der Programmcode auf einem Computer, einem Prozessor oder einer programmierbaren Hardwarekomponente ausgeführt wird. Weitere Ausführungsbeispiele sind eine Vorrichtung zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren und ein Beatmungssystem für einen Patienten mit einer solchen Vorrichtung. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele, auf welche Ausführungsbeispiele generell jedoch nicht insgesamt beschränkt sind, näher beschrieben. Es zeigen:
Verschiedene Ausführungsbeispiele werden nun ausführlicher unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Bei der nachfolgenden Beschreibung der beigefügten Figuren, die lediglich einige exemplarische Ausführungsbeispiele zeigen, können gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten bezeichnen. Ferner können zusammenfassende Bezugszeichen für Komponenten und Objekte verwendet werden, die mehrfach in einem Ausführungsbeispiel oder in einer Zeichnung auftreten, jedoch hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale gemeinsam beschrieben werden. Komponenten oder Objekte, die mit gleichen oder zusammenfassenden Bezugszeichen beschrieben werden, können hinsichtlich einzelner, mehrerer oder aller Merkmale, beispielsweise ihrer Dimensionierungen, gleich, jedoch gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgeführt sein, sofern sich aus der Beschreibung nicht etwas anderes explizit oder implizit ergibt. Optionale Komponenten sind in den Figuren mit gestrichelten Linien oder Pfeilen dargestellt. Obwohl Ausführungsbeispiele auf verschiedene Weise modifiziert und abgeändert werden können, sind Ausführungsbeispiele in den Figuren als Beispiele dargestellt und werden hierin ausführlich beschrieben. Es sei jedoch klargestellt, dass nicht beabsichtigt ist, Ausführungsbeispiele auf die jeweils offenbarten Formen zu beschränken, sondern dass Ausführungsbeispiele vielmehr sämtliche funktionale und/oder strukturelle Modifikationen, Äquivalente und Alternativen, die im Bereich der Erfindung liegen, abdecken sollen. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in der gesamten Figurenbeschreibung gleiche oder ähnliche Elemente. Man beachte, dass ein Element, das als mit einem anderen Element „verbunden“ oder „verkoppelt“ bezeichnet wird, mit dem anderen Element direkt verbunden oder verkoppelt sein kann oder dass dazwischenliegende Elemente vorhanden sein können. Wenn ein Element dagegen als „direkt verbunden“ oder „direkt verkoppelt“ mit einem anderen Element bezeichnet wird, sind keine dazwischenliegenden Elemente vorhanden. Andere Begriffe, die verwendet werden, um die Beziehung zwischen Elementen zu beschreiben, sollten auf ähnliche Weise interpretiert werden (z.B., „zwischen“ gegenüber „direkt dazwischen“, „angrenzend“ gegenüber „direkt angrenzend“ usw.). Die Terminologie, die hierin verwendet wird, dient nur der Beschreibung bestimmter Ausführungsbeispiele und soll die Ausführungsbeispiele nicht beschränken. Wie hierin verwendet, sollen die Singularformen „einer“, „eine“, „eines“ und „der, die, das“ auch die Pluralformen beinhalten, solange der Kontext nicht eindeutig etwas anderes angibt. Ferner sei klargestellt, dass die Ausdrücke wie z.B. „beinhaltet“, „beinhaltend“, „aufweist“, „umfasst“, „umfassend“ und/oder „aufweisend“, wie hierin verwendet, das Vorhandensein von genannten Merkmalen, ganzen Zahlen, Schritten, Arbeitsabläufen, Elementen und/oder Komponenten angeben, aber das Vorhandensein oder die Hinzufügung von einem bzw. einer oder mehreren Merkmalen, ganzen Zahlen, Schritten, Arbeitsabläufen, Elementen, Komponenten und/oder Gruppen davon nicht ausschließen. Solange nichts anderes definiert ist, haben sämtliche hierin verwendeten Begriffe (einschließlich von technischen und wissenschaftlichen Begriffen) die gleiche Bedeutung, die ihnen ein Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet, zu dem die Ausführungsbeispiele gehören, beimisst. Ferner sei klargestellt, dass Ausdrücke, z.B. diejenigen, die in allgemein verwendeten Wörterbüchern definiert sind, so zu interpretieren sind, als hätten sie die Bedeutung, die mit ihrer Bedeutung im Kontext der einschlägigen Technik konsistent ist, und nicht in einem idealisierten oder übermäßig formalen Sinn zu interpretieren sind, solange dies hierin nicht ausdrücklich definiert ist. Wie die Die Die Konzentrationen werden dann der Vorrichtung 30 bereitgestellt und gemäß dem Verfahren 10 der Die Vorrichtung 30 kann demnach zur Verarbeitung von Abtastwerten der einzelnen Konzentrationen ausgebildet sein. In Ausführungsbeispielen werden die Konzentrationen mit entsprechend abgetastet, wobei die Abtastrate entsprechend der Vermeidung von Aliasing gewählt wird. Beispielsweise werden die Konzentrationen alle 20ms (Abtastrate von 50Hz) bestimmt. In einem Ausführungsbeispiel finden die schnellsten zu erwartenden Änderungen über einen Zeitraum von 100ms (300ms bei CO2) statt, sodass bei der gewählten Abtastrate kein Aliasing zu erwarten ist. Darüber hinaus können verschiedene Sensoren für die verschiedenen Gase zum Einsatz kommen, die vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zueinander angeordnet sind, um zeitliche Verzögerungen (aufgrund der Ausbreitungsgeschwindigkeit) bei den Messungen der Konzentrationen gering zu halten und zeitlich synchronisierte Messwerte zu erhalten. In anderen Ausführungsbeispielen können beabstandete Sensoren verwendet werden, wobei die Abstände basierend auf der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Gases bei den Messungen berücksichtigt werden können. In dem in der Ähnliche Auffälligkeiten finden sich auch in Kapnogrammen, die im folgenden Ausführungsbeispiel mit einer Simulationslunge (z.B. Michigan-Lunge) im Labor erzeugt wurden. Die im Leckage-Fall beobachtbare Phasenverschiebung zwischen CO2- und 02-Kurve (je nach Konzentrationsverhältnissen und/oder auch zwischen CO2 und Agas- bzw. N20-Kurve vorhanden) ist absolut messend, d. h. ohne Kenntnis der Konzentrationsverhältnisse der vorangehenden Atemphasen anwendbar. Dies kann ein Vorteil sein, da sich mit diesem Merkmal auch bei wechselnden Konzentrationsverhältnissen und ohne Vorwissen bzw. ohne Messwerte vorangegangener Atemphasen Lecks oder Leckagen zuverlässig detektieren lassen. Als weiteren Vorteil bietet das beschriebene Verfahren die Möglichkeit, Leckagen auch dann zu detektieren, wenn diese zeitlich nicht abrupt auftreten sondern über mehrere Atemphasen kontinuierlich anwachsen. Eine Voraussetzung für dieses Verfahren ist, dass genügend große Beatmungsdruck-Änderungen am Patienten-seitigen Anschlusspunkt der Probengasleitung vorliegen (ΔP ≥ 10 hPa). In Ausführungsbeispielen kann als Ähnlichkeitsmaß demnach eine Phasenverschiebung zwischen dem ersten (CO2) und dem zweiten Verlauf (z.B. 02) herangezogen werden. Das Bestimmen 16 des Ähnlichkeitsmaßes kann ein Bestimmen einer für ein Leck eigentümlichen Verformung in dem ersten oder dem zweiten Verlauf umfassen, vgl. In einigen Ausführungsbeispielen kann demnach eine quantitative Auswertung der Konzentrationsverläufe stattfinden. Eine Grundlage können dabei Beatmungsdruck-Schwankungen bilden, die zu Phasenverschiebungen zwischen CO2- und O2 bzw. Agas-/N2O-Kurven führen. Diese Phasenverschiebungen werden in den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen mit Hilfe der Kovarianz (Cov) ausgewertet:
Dabei geht der Laufindex i über alle Werte in der betrachteten Atemphase (i = 1... n). Die Werte xi stehen für die Echtzeit CO2-Werte und die yi für die Echtzeitwerte aus der Gruppe 02, Agas oder N2O. Es gibt in Ausführungsbeispielen also zumindest eine Auswertung pro Atemphase. Im Nicht-Leckage-Fall gilt idealer Weise
Im Allgemeinen ist der Schwellwert abhängig von dem Bauzustand des Patientengasmoduls etc. Daher stellt der Schwellwert keine universelle Größe dar, sondern ist zumindest in manchen Ausführungsbeispielen spezifisch für das verwendete Patientengasmodul. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren also ferner ein Vergleichen des Ähnlichkeitsmaßes mit einem Schwellenwert und ein Detektieren des Lecks basierend auf dem Schwellenwertvergleich. In einigen weiteren Ausführungsbeispielen lässt sich eine verbesserte Unterscheidung zwischen Leckage und Nicht-Leckage z. B. dadurch erreichen, dass zu einem festgelegten Zeitpunkt mit unabhängigen Verfahren die Integrität der Absauge-Strecke festgestellt wird (etwa mit einer Druckprüfung wie weiter unten beschrieben). Dann kann der tatsächliche Kovarianz-Wert ermittelt bzw. der Grenzwert für eine Leckage diesem Messwert angepasst werden (z. B. Grenzwert = 2/3 × Kovarianz-Messwert im Nicht-Leckage-Fall). Insofern kann das Verfahren 10 in einigen Ausführungsbeispielen ferner ein Kalibrieren des Schwellenwertes basierend auf einer Referenzmessung an dem Beatmungssystem ohne Leck umfassen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel werden anstatt von Konzentrationen direkt, Konzentrationsänderungen betrachtet, um das Ähnlichkeitsmaß zu ermitteln. Das Ähnlichkeitsmaß kann dann eine Kovarianz zwischen einem ersten und einem zweiten zeitlichen Verlauf von Konzentrationsänderungen sein. Ähnlich wie im o. g. Fall (Konzentrationskovarianz) beruht die Leckage-Erkennung im vorliegenden Ausführungsbeispiel ebenfalls auf der Kovarianz - allerdings werden in diesem Fall die Änderung (bzw. die Differenzen) der Echtzeitmesswerte berücksichtigt. Vorteil kann hier sein, dass dann auch bei niedrigen Beatmungsfrequenzen signifikante Änderungen deutlicher heraustreten und die unveränderten Teile der Zeitverläufe besser unterdrückt bzw. nicht bewertet werden. Damit ergibt sich als Delta-Kovarianz:
Als brauchbarer Wert hat sich z.B. l=10 herausgestellt (bei einen Abtastfrequenz von 1/20 ms ergibt sich daraus als Zeitdifferenz 200 ms für die Messwertdifferenzen). Wie im Fall der Kovarianz wird die Summe beispielsweise immer über die aktuelle Atemphase ausgewertet und man erhält dann jeweils einen Wert pro Atemphase. Auch hier kann initial ein Grenzwert zur Unterscheidung zwischen Leckage und Nicht-Leckage ermittelt werden (Kalibrierung). Insofern kann das Verfahren 10 auch in diesem Ausführungsbeispiel ferner ein Vergleichen des Ähnlichkeitsmaßes mit einem Schwellenwert und ein Detektieren des Lecks basierend auf dem Schwellenwertvergleich umfassen. Darüber hinaus kann ein Kalibrieren des Schwellenwertes basierend auf einer Referenzmessung an dem Beatmungssystem ohne Leck stattfinden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel findet in dem Verfahren ein Bestimmen einer Laufzeit des Atemgasgemischs von dem Patienten über eine Probengasleitung 52 zu einem Patientengasmodul 50 statt. Das Verfahren 10 umfasst ferner ein Bestimmen einer Laufzeit von Konzentrationsänderungen in dem Atemgasgemisch und ein Bestimmen des Ähnlichkeitsmaßes basierend auf den Laufzeiten. Bei der absaugenden Patientengasmessung wird ein Gasstrom vom Patienten abgesaugt, vgl. Der Druck am Patienten wird ebenfalls vom Patientengasmodul erfasst. Durch die zwischen Patienten und Patientengasmodul liegenden Volumina und Strömungswiderstände spiegelt der gemessene Druckwert aber nicht die Verhältnisse am Patienten wieder. Lediglich die Druckdifferenz zwischen den Atemphasen Inspiration und Exspiration kann näherungsweise korrekt wiedergegeben werden. Zudem können Druckschwankungen am Patienten vom Patientengasmodul nahezu zeitgleich erfasst werden, da sich das Drucksignal mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet. Zu Beginn einer Exspirationsphase fällt das Drucksignal im Patientengasmodul ab, da der Atemwegsdruck auf den Exspirationsdruck abfällt. Zu Beginn einer Inspirationsphase steigt das Drucksignal im Patientengasmodul an, da der Atemwegsdruck auf den Inspirationsdruck ansteigt. Diese beiden Zeitpunkte sind in Deutlich zu erkennen ist, dass im Falle eines Atemphasenwechsels das Drucksignal klar vor den Konzentrationssignalen auf den Wechsel reagiert. Dies und die Tatsache, dass keine weiteren signifikanten Änderungen in den Konzentrationsverläufen auftreten, sprechen für ein System ohne Leckage. Für den Fall, dass keine relevante Leckage die Patientengasmessung beeinflusst, kann jede Änderung der Konzentrationen des Gasgemisches am Patienten, die durch die Atemphasen hervorgerufen werden, frühestens nach der Zeit Δtpat detektiert werden. Für den Fall, dass eine relevante Leckage im Bereich der Patientengasmessung vorhanden ist, verändern sich die strömungsmechanischen Eigenschaften des Systems. Betrachtet man z.B. ein Leck am Ort, wo die Probengasleitung 52 mit dem Patientengasmodul 50 verbunden ist, vgl. Diese Änderungen werden durch das Patientengasmodul 50 mit einer anderen Zeitverzögerung erfasst, als die Änderungen am Patienten. Eine Änderung des Gasgemisches am Ort der Leckage kann vom Patientengasmodul nach der Zeit
Bezogen auf den Start der Inspirationsphase steigt das CO2-Signal nach einer Zeit Δtleck an und es fallen gleichzeitig die Konzentrationen von 02 und Sevoflurane ab. Dies ist eine Folge des Beatmungsdruck-bedingten verringerten Differenzdrucks am Ort der Leckage in der Inspirationsphase und der damit verbundenen niedrigeren Verdünnung des abgesaugten Gases durch den verringerten, eindringenden Volumenstrom. In diesem Fall ergibt sich wieder der Wert Δtpat ≈ 2,3s, aber auch der deutlich kleinere Wert Δtleck ≈ 1,2s. Für den Fall, dass eine relevante Leckage die Patientengasmessung beeinflusst, führt jede Änderung der Konzentrationen des Gasgemisches am Patienten, die mit einer Druckänderung durch einen Wechsel der Atemphasen verbunden ist, zu gemessenen Konzentrationsänderungen nach einer Verzögerung von Δtleck und Δtpat, wobei gilt Δtleck < Δtpat. Der Indikator für die Feststellung einer Leckage ist das Verhalten der Konzentrationssignale am Patientengasmodul nach dem Beginn einer Atemphase. Veränderungen der Konzentrationen, die erst nach Δtpat auftreten, stehen für ein System ohne Leckage, Veränderungen die bereits nach Δtleck auftreten, indizieren ein System mit Leckage. In Ausführungsbeispielen mit dieser Art der Erkennung einer Leckage können ein Indikator für den Beginn der Atemphasen und ein Indikator zur Erfassung der Zeitpunkte der Konzentrationsänderungen am Patientengasmodul 50 bestimmt werden. Indikatoren für den Beginn der Atemphasen sind beispielsweise
Indikatoren zur Erfassung des Zeitpunkts einer Konzentrationsänderung sind
Das oben beschriebene Verfahren 10 ermöglicht eine Detektion einer Leckage in einer absaugenden Patientengasmessung durch die Erfassung der zeitlichen Verzögerung von Konzentrationsänderungen im abgesaugten Gasgemisch nach einer Änderung der Atemphase. Ausführungsbeispiele können demnach ein Bestimmen der Laufzeit basierend auf Konzentrationsänderungen über der Zeit oder basierend auf einer Bewertung von Konzentrationsänderungen vor und nach einem Beginn von Atemphasen umfassen. Das Ähnlichkeitsmaß kann demnach durch eine zeitliche Verzögerung bestimmt sein oder einer zeitlichen Verzögerung entsprechen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst das Verfahren 10 ferner ein Durchführen einer Druckmessung an dem Beatmungssystem, wenn ein Leck detektiert wurde. Ist nun durch ein o. g. Verfahren eine Leckage-Indikation gegeben, so erfolgt zumindest in manchen Ausführungsbeispielen nun ein Druckmess-Manöver, das dann eine valide Aussage zum Leckage-Status ermöglicht. Der Ablauf des Manövers, das zu einem beliebigen Zeitpunkt während einer Beatmung/Operation erfolgen kann und die Variation des Messdruckes in dem Gasmonitor (bzw. in der Messzelle des Gasmonitors) auf Grund der aufgeprägten Beatmungsdruckschwankungen, untergliedert sich gemäß:
Durch diesen Ablauf kann in manchen Ausführungsbeispielen sichergestellt werden, dass die Häufigkeit dieses Manövers, das ja mit dem Ausfall der Gasmessfunktion verbunden ist so klein wie möglich ausfällt und nur dann ausgeführt wird, wenn ein begründeter Leckage-Verdacht besteht. Gleichzeitig kann eine Alarmierung auch nur dann ausgelöst werden, wenn eine eindeutige Leckage vorliegt. Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung von Ausführungsbeispielen in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und - soweit sich nicht aus der Beschreibung etwas anderes ergibt - beliebig miteinander kombiniert werden. Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen, sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist. Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar. Je nach bestimmten Implementierungsanforderungen können Ausführungsbeispiele der Erfindung in Hardware oder in Software implementiert sein. Die Implementierung kann unter Verwendung eines digitalen Speichermediums, beispielsweise einer Floppy-Disk, einer DVD, einer Blu-Ray Disc, einer CD, eines ROM, eines PROM, eines EPROM, eines EEPROM oder eines FLASH-Speichers, einer Festplatte oder eines anderen magnetischen oder optischen Speichers durchgeführt werden, auf dem elektronisch lesbare Steuersignale gespeichert sind, die mit einer programmierbaren Hardwarekomponente derart zusammenwirken können oder zusammenwirken, dass das jeweilige Verfahren durchgeführt wird. Eine programmierbare Hardwarekomponente kann durch einen Prozessor, einen Computerprozessor (CPU = Central Processing Unit), einen Grafikprozessor (GPU = Graphics Processing Unit), einen Computer, ein Computersystem, einen anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis (ASIC = Application-Specific Integrated Circuit), einen integrierten Schaltkreis (IC = Integrated Circuit), ein Ein-Chip-System (SOC = System on Chip), ein programmierbares Logikelement oder ein feldprogrammierbares Gatterarray mit einem Mikro-prozessor (FPGA = Field Programmable Gate Array) gebildet sein. Das digitale Speichermedium kann daher maschinen- oder computerlesbar sein. Manche Ausführungsbeispiele umfassen also einen Datenträger, der elektronisch lesbare Steuersignale aufweist, die in der Lage sind, mit einem programmierbaren Computersystem oder einer programmierbare Hardwarekomponente derart zusammenzuwirken, dass eines der hierin beschriebenen Verfahren durchgeführt wird. Ein Ausführungsbeispiel ist somit ein Datenträger (oder ein digitales Speichermedium oder ein computerlesbares Medium), auf dem das Programm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren aufgezeichnet ist. Allgemein können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung als Programm, Firmware, Computerprogramm oder Computerprogrammprodukt mit einem Programmcode oder als Daten implementiert sein, wobei der Programmcode oder die Daten dahin gehend wirksam ist bzw. sind, eines der Verfahren durchzuführen, wenn das Programm auf einem Prozessor oder einer programmierbaren Hardwarekomponente abläuft. Der Programmcode oder die Daten kann bzw. können beispielsweise auch auf einem maschinenlesbaren Träger oder Datenträger gespeichert sein. Der Programmcode oder die Daten können unter anderem als Quellcode, Maschinencode oder Bytecode sowie als anderer Zwischencode vorliegen. Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist ferner ein Datenstrom, eine Signalfolge oder eine Sequenz von Signalen, der bzw. die das Programm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren darstellt bzw. darstellen. Der Datenstrom, die Signalfolge oder die Sequenz von Signalen kann bzw. können beispielsweise dahin gehend konfiguriert sein, um über eine Datenkommunikationsverbindung, beispielsweise über das Internet oder ein anderes Netzwerk, transferiert zu werden. Ausführungsbeispiele sind so auch Daten repräsentierende Signalfolgen, die für eine Übersendung über ein Netzwerk oder eine Datenkommunikationsverbindung geeignet sind, wobei die Daten das Programm darstellen. Ein Programm gemäß eines Ausführungsbeispiels kann eines der Verfahren während seiner Durchführung beispielsweise dadurch umsetzen, dass dieses Speicherstellen ausliest oder in diese ein Datum oder mehrere Daten hinein schreibt, wodurch gegebenenfalls Schaltvorgänge oder andere Vorgänge in Transistorstrukturen, in Verstärkerstrukturen oder in anderen elektrischen, optischen, magnetischen oder nach einem anderen Funktionsprinzip arbeitenden Bauteile hervorgerufen werden. Entsprechend können durch ein Auslesen einer Speicherstelle Daten, Werte, Sensorwerte oder andere Informationen von einem Programm erfasst, bestimmt oder gemessen werden. Ein Programm kann daher durch ein Auslesen von einer oder mehreren Speicherstellen Größen, Werte, Messgrößen und andere Informationen erfassen, bestimmen oder messen, sowie durch Schreiben in eine oder mehrere Speicherstellen eine Aktion bewirken, veranlassen oder durchführen sowie andere Geräte, Maschinen und Komponenten ansteuern. Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Einzelheiten, die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert wurden, beschränkt sei. Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen. Ausführungsbeispiele schaffen ein Verfahren (10), ein Computerprogramm, eine Vorrichtung (30) und ein Beatmungssystem (40) zur Detektion eines Lecks in einem Patientengasmodul, das einen kontinuierlichen Probengasstrom von einem beatmeten Patienten (20) absaugt und analysiert, beispielsweise in einem Beatmungssystem zur Beatmung eines Patienten (20). Das Verfahren umfasst ein Bestimmen (12) eines ersten zeitlichen Verlaufs einer Kohlendioxidkonzentration in einem Atemgasgemisch des Patienten (20) und ein Bestimmen (14) eines zweiten zeitlichen Verlaufs einer Konzentration eines anderen, sich von Kohlendioxid unterscheidenden Gases in dem Atemgasgemisch. Das Verfahren (10) umfasst ferner ein Bestimmen (16) eines statistischen Ähnlichkeitsmaßes zwischen dem ersten und dem zweiten zeitlichen Verlauf und ein Detektieren (18) des Lecks basierend auf dem Ähnlichkeitsmaß. Verfahren (10) zur Detektion eines Lecks in einem Patientengasmodul, das einen kontinuierlichen Probengasstrom von einem beatmeten Patienten (20) absaugt und analysiert, mit
Verfahren (10) gemäß Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Ähnlichkeitsmaß einer Phasenverschiebung zwischen dem ersten und dem zweiten Verlauf entspricht. Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bestimmen (16) des Ähnlichkeitsmaßes ein Bestimmen einer für ein Leck eigentümlichen Verformung in dem ersten oder dem zweiten Verlauf umfasst. Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Ähnlichkeitsmaß ein Maß für eine Symmetrie zwischen dem ersten und dem zweiten Verlauf ist. Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Ähnlichkeitsmaß eine Kovarianz zwischen dem ersten und dem zweiten zeitlichen Verlauf der Konzentrationen ist. Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Ähnlichkeitsmaß eine Kovarianz zwischen einem ersten und einem zweiten zeitlichen Verlauf von Konzentrationsänderungen ist. Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend Vergleichen des Ähnlichkeitsmaßes mit einem Schwellenwert und Detektieren des Lecks basierend auf dem Schwellenwertvergleich. Verfahren (10) gemäß Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend Bestimmen einer Laufzeit des Atemgasgemischs von dem Patienten (20) über eine Probengasleitung (52) zu einem Patientengasmodul (50). Verfahren (10) gemäß Verfahren (10) gemäß Verfahren (10) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend Durchführen einer Druckmessung an dem Beatmungssystem (40), wenn ein Leck detektiert wurde. Computerprogramm mit einem Programmcode zur Durchführung eines der Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wenn der Programmcode auf einem Computer, einem Prozessor oder einer programmierbaren Hardwarekomponente ausgeführt wird. Vorrichtung (30) zum Durchführen eines der Verfahren (10) eines der Beatmungssystem (40) für einen Patienten (20) mit der Vorrichtung (30) gemäß ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Zitierte Patentliteratur
Zitierte Nicht-Patentliteratur
Bestimmen (12) eines ersten zeitlichen Verlaufs einer Kohlendioxidkonzentration in einem Atemgasgemisch des Patienten (20);
Bestimmen (14) eines zweiten zeitlichen Verlaufs einer Konzentration eines anderen, sich von Kohlendioxid unterscheidenden Gases in dem Atemgasgemisch;
Bestimmen (16) eines statistischen Ähnlichkeitsmaßes zwischen dem ersten und dem zweiten zeitlichen Verlauf; und
Detektieren (18) des Lecks basierend auf dem Ähnlichkeitsmaß.







