Aufreiß-Verschluss, Verfahren zur Ausbildung eines Aufreiß-Verschlusses, Nähmaschine und Nähnadel

30-09-2004 дата публикации
Номер:
DE0010015667B4
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Дата заявки: 29-03-2000

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[0001] Die Erfindung betrifft zunächst einen durch Vernähen, insbesondere Kettenstichnähen, hergestelltenAufreiß-Verschluss von zwei Folienlagen, wobei ein Nähfaden die Folienlagen in entsprechenden Einstich-Durchbrechungendurchsetzt.
[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Aufreiß-Verschlusses, eineNähmaschine zur Ausbildung eines Aufreiß-Verschlusses und eine Nähnadel zur Ausbildung einesAufreiß-Verschlusses.

Stand der Technik


[0003] Aufreiß-Folienverschlüsse der genannten Art sind bspw. aus der nicht vorveröffentlichtenDE 199 44 611 A1 bekannt. Insbesondere zur Aufnahme eines Schaumstoff-Streifens in der Folie, derin der Bautechnik benutzt wird. Beispielsweise nach Einsetzen des in die Folie aufgenommenenSchaumstoff-Streifens in eine entsprechende Fuge wird der Folienverschluss aufgerissen, so dassder zunächst elastisch zusammengepresste Schaumstoff-Streifen sich ausdehnen kann.
[0004] Es ist jedoch beobachtet worden, dass der Aufriss nicht immer zufrieden stellend bewirktwerden konnte. Wenn die Stiche zu weit voneinander entfernt gesetzt werden, ist zu viel ungeschwächte Foliezu zerreißen. Setzt man die Stiche enger, ist das Herstellungsverfahren wesentlich weniger rationell.Zudem wird wesentlich mehr Faden verbraucht.
[0005] Aus der DE 10 54 820 A ist es zudem bekannt bei einem bspw. aus Papier bestehenden Sackeine die einzelnen Lagen durchlöchernde Naht auszubilden.
[0006] Diese Naht dient, kombiniert auch mit einer Verklebung, zum haltbaren dichten Verschließendes Sackes.

Aufgabenstellung


[0007] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindungzunächst mit der Aufgabe, einen verbesserten Aufreiß-Verschluss von zwei oder mehr Folienlagenanzugeben.
[0008] Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst,wobei darauf abgestellt ist, dass zwischen den Einstich-Durchbrechungen, die jeweils von einemNähfaden durchsetzt sind, eine oder mehrere weitere Durchbrechungen einer oder beider Folienlagenausgebildet sind, welche weiteren Durchbrechungen "leer sind", d. h. nicht von einem Nähfaden durchsetztsind.
[0009] Erfindungsgemäß ist damit ein Aufreiß-Folienverschluß geschaffen, der einen funktionellenVerschluss durch einen Nähfaden aufweist, andererseits aber auch bei nicht sehr nahe nebeneinanderliegenden Einstich-Durchbrechungen, von einen Nähfaden durchsetzt, leicht aufgerissen werdenkann. Bevorzugt sind zwei oder drei zusätzliche, weitere Durchbrechungen, die nicht von einemNähfaden durchsetzt sind, zwischen zwei Einstich-Durchbrechungen, die von einem Nähfaden durchsetztsind, vorgesehen. Bevorzugt sind auch immer beide Folienlagen zugleich, in übereinstimmender Lochlage,durchbrochen. Darüber hinaus können auch mehr als zwei, also bspw. drei Folienlagen auf dieseWeise miteinander in einem Aufreiß-Verschluss verhaftet sein.
[0010] Darüber hinaus ist auch bevorzugt, dass die Durchbrechungen, die von einem Nähfaden durchsetztenDurchbrechungen wie die nicht von einem Nähfaden durchsetzten Durchbrechungen, gleich weit voneinanderentfernt sind.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Aufreiß-Verschlussesvon zwei oder mehreren Folienlagen, wobei im Zuge des Nähens entsprechende, von einem Nähfadenausgefüllte Einstich-Durchbrechungen in der Folienlage ausgebildet werden.
[0012] Um ein rationelles Verfahren zur Herstellung eines Aufreiß-Verschlusses von zwei Folienlagenauf Basis des Vernähens anzugeben, der gleichwohl ein leichtes Aufreißen ermöglicht, schlägt dieErfindung vor, dass zusätzlich zu durch den Nähfaden ausgefüllten Einstich-Durchbrechungen einenicht ausgefüllte Durchbrechung ausgebildet wird. Eine ausgefüllte Einstich-Durchbrechung kannsich mit einer nicht ausgefüllten Durchbrechung abwechseln. In weiterer Ausbildung des Verfahrensschlägt die Erfindung auch vor, dass eine ausgefüllte Einstich-Durchbrechung mit zwei weiteren- nicht ausgefüllten - Durchbrechungen sich abwechselt.
[0013] Besonders bevorzugt ist es, wenn eine ausgefüllte Einstich-Durchbrechung sich mit dreinicht ausgefüllten Durchbrechungen abwechselt. Darüber hinaus sind diese auch bevorzugt in gleichenAbständen jeweils vorgesehen.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Nähmaschine, nämlich eine Kettenstichmaschine,zur Herstellung eines Aufreiß-Folienverschlusses. Die Nähmaschine ist dadurch gekennzeichnet,dass sie eine Nadel aufweist, die kombiniert aus zwei oder mehr Einzelnadeln besteht, wobeinur eine der Nadeln fadenführend ist.
[0015] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine nicht fadenführende Nadel gegenüber derfadenführenden Nadel zurückversetzt ist, dass also die Spitze der fadenführenden Nadel beimNiederfahren zunächst ein zu nähendes Material, hier also eine Folie, durchsetzt. Nachfolgenddazu durchsetzt die nicht fadenführende Nadel das zu nähende Material. Die Reihenfolge kanngrundsätzlich auch umgekehrt sein. Die Durchbrechungen und damit die entsprechenden Belastungender Nadel und der Nähmaschine (Antrieb) erfolgen so jedenfalls nicht gleichzeitig.
[0016] In weiterer Einzelheit ist auch vorgesehen, dass zwei oder drei nicht fadenführende Nadeln vorgesehen sind.
[0017] Besonders bevorzugt ist hierbei auch, dass auch die nicht fadenführenden Nadeln auchwiederum zueinander zurückversetzt sind.
[0018] Die nicht fadenführenden Nadeln brauchen auch kein Öhr für einen Faden aufzuweisen, wiewohldies grundsätzlich aber auch möglich ist.
[0019] Schließlich ist Gegenstand der Erfindung auch eine Nadel für eine Kettenstich-Nähmaschine,wobei die Nadel sich dadurch auszeichnet, dass sie einerseits eine fadenführende Spitze undandererseits eine oder mehrere nicht fadenführende Spitzen aufweist. Die nicht fadenführenden Spitzensind bevorzugt gegenüber der fadenführenden Spitze zurückversetzt. Besonders bevorzugt sindzwei oder drei nicht fadenführende Spitzen. Hierbei ist es vorteilhaft, auch die nicht fadenführenden Spitzenunter sich jeweils gegeneinander zurückversetzt anzuordnen, wobei das Maß der Zurückversetzung kleinerist unter den nicht fadenführenden Spitzen als gegenüber der fadenführenden Spitze. Die Versetzungenzueinander können auch umgekehrt sein, d. h. dass die nicht fadenführenden Nadeln vorstehen,gegebenenfalls wiederum untereinander versetzt, und dass die fadenführenden Nadeln zurückversetzt sind.

Ausführungsbeispiel


[0020] Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedochlediglich Ausführungsbeispiele darstellt, erläutert. Hierbei zeigt:
[0021] Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Folien-Auf reiß-Verschlusses;
[0022] Fig. 2 die Herstellung des Folien-Auf reiß-Verschlusses in einer Nähmaschine;
[0023] Fig. 3 die Nadel der Nähmaschine gemäß Fig. 2.
[0024] Dargestellt und beschrieben ist, zunächst mit Bezug zu Fig. 1, ein Folien-Aufreiß-Verschluss1, der zwei Folienlagen 2, 3 aufreiß-trennbar miteinander verbindet.
[0025] Bei den Folienlagen handelt es sich bspw. um übliche Kunststoff-Folien, wie sie massenhaftin Folienbeuteln Verwendung finden. Diese Folien sind bekanntlich sehr dünn, im Bereich vonzehntel Millimeter.
[0026] Die beiden Folienlagen sind in dem Aufreiß-Verschluss durch eine Vernähung mittels einerKettenstich-Nähmaschine miteinander verbunden. Der Nähfaden 12 durchsetzt Einstich-Durchbrechungen4, 5 usw.. Zwischen diesen Einstich-Durchbrechungen sind jedoch weitere Durchbrechungen 6, 7gleichsam "leer" ausgebildet. Diese Durchbrechungen 6, 7 durchsetzen auch beide Folienlagen2, 3.
[0027] Beim Ausführungsbeispiel sind insgesamt drei weitere Durchbrechungen 6, 7 zwischen zweiEinstich-Durchbrechungen 4, 5 vorgesehen.
[0028] Die weiteren Durchbrechungen 6, 7 haben bevorzugt zueinander einen Abstand, der auchdem Abstand zwischen einer weiteren Durchbrechung 6, 7 und einer Einstich-Durchbrechung 4, 5entspricht.
[0029] Der Aufreiß-Verschluss gemäß Fig. 1 wird bevorzugt mittels einer Kettenstich-Nähmaschine,wie sie an sich bekannt ist, hergestellt.
[0030] Von Besonderheit ist hierbei, dass eine Nadel 8 der Kettenstich-Nähmaschine 9, letztere istin Fig. 2 nur angedeutet, tatsächlich aus zwei oder mehr nebeneinander angeordneten Nadeln 8,8', 8'' und 8''', wie dies in Fig. 3 in weiterer Einzelheit zu erkennen ist, besteht.
[0031] Hierbei ist nur die erste Nadel 8 fadenführend, während die weiteren Nadeln 8', 8'' und8''' bei jedem Nähvorgang ohne Faden lediglich die Folien durchstechen.
[0032] Nach einem Durchstechen der beiden Folienlagen 2, 3 durch die Nadel 8 und, da die Nadelin jedem Fall so weit abgesenkt wird, dass auch die weiteren Nadeln 8' bis 8''' die Folienlagen2, 3 durchsetzen, durch die Nadeln 8' bis 8''', werden die Folienlagen bspw. in PfeilrichtungP in Fig. 2 so weit weiter transportiert, dass der nächste Einstich durch eine Nadel 8 in dieFolienlagen 2, 3 an einer Stelle erfolgt, an der noch keine Durchbrechung durch eine der folgendenNadeln 8' bis 8''' erfolgt ist.
[0033] Der Vorschub der Folienlagen 2, 3 muß also zwischen zwei Nähstichen so groß sein, wiees mindestens dem zweifachen Abstand zwischen einer Nadel 8 und 8' entspricht, wobei unterstelltist, dass der Abstand zu den weiteren Nadeln, also zwischen den Nadeln 8' und 8'' und den Nadeln8'' und 8''' jeweils dem Abstand einer Nadel 8 und 8' entspricht.
[0034] Wie weiter aus Fig. 3 ersichtlich, ist die fadenführende Nadel 8 mit ihrer Spitze freistehendausgebildet, d. h. die weiteren Nadeln 8', 8'', 8''' sind demgegenüber versetzt, nämlich inSchaftrichtung der Nadel 8' zurückversetzt, angeordnet.
[0035] Ein Versetzungsmaß a zwischen der Nadel 8 und der Nadel 8' entspricht hierbei etwa derLänge der Spitze der Nadel 8, d. h. ausgehend von einer Nadelspitze 10 bis zum schaftseitigenEnde der Öse 11.
[0036] Dagegen sind die weiteren Nadeln 8'' und 8''' gegenüber der Nadel 8' um ein geringeresMaß zurückversetzt. Beim Ausführungsbeispiel entspricht dieses geringere Maß etwa einem Drittelbis zur Hälfte des Maßes a.

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Durch Vernähen, insbesondere Kettenstichnähen, hergestellter Aufreiß-Verschluss (1) von zwei oder mehreren Folienlagen (2, 3), wobei ein Nähfaden die Folienlagen (2, 3) in entsprechenden Einstich-Durchbrechungen (4, 5) durchsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Einstich-Durchbrechungen (4, 5) eine oder mehrere weitere Durchbrechungen (6, 7) einer oder beider Folienlagen (2, 3) ausgebildet sind.

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1. Durch Vernähen, insbesondere Kettenstichnähen, hergestellter Aufreiß-Verschluss (1) vonzwei oder mehreren Folienlagen (2, 3), wobei ein Nähfaden die Folienlagen (2, 3) in entsprechendenEinstich-Durchbrechungen (4, 5) durchsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Einstich-Durchbrechungen (4,5) eine oder mehrere weitere Durchbrechungen (6, 7) einer oder beider Folienlagen (2, 3) ausgebildetsind.


2. Aufreiß-Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei weitere Durchbrechungen (6,7) ausgebildet sind.


3. Aufreiß-Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei weitere Durchbrechungen(6, 7) ausgebildet sind.


4. Aufreiß-Verschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dassdie Einstich-Durchbrechungen (4, 5) und die weiteren Durchbrechungen (6, 7) jeweils gleich weitvoneinander beabstandet sind.


5. Verfahren zur Ausbildung eines Aufreiß-Verschlusses von zwei Folienlagen, hergestelltdurch Nähen, insbesondere Kettenstichnähen, wobei im Zuge des Nähens entsprechende, von einemNähfaden durchsetzte Einstich-Durchbrechungen in den Folienlagen (2, 3) ausgebildet werden,dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den durch den Nähfaden ausgefüllten Einstich-Durchbrechungennicht durch einen Nähfaden ausgebildete Durchbrechungen ausgebildet werden.


6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei durch einen Nähfadenausgefüllten Einstich-Durchbrechungen zwei nicht durch einen Nähfaden ausgefüllte Durchbrechungenausgebildet werden.


7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei durch einen Nähfadenausgefüllten Einstich-Durchbrechungen drei weitere nicht durch einen Nähfaden ausgefüllte Durchbrechungenausgebildet werden.


8. Nähmaschine, insbesondere Kettenstich-Nähmaschine zur Ausbildung eines Aufreiß-Verschlusses, miteiner Nähnadel, gekennzeichnet durch wenigstens eine weitere, mit der Nähnadel verbundene, jedoch nichtdurch einen Nähfaden ausgefüllte Einstich-Spitze.


9. Nähmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder drei weitere Einstich-Spitzenvorgesehen sind.


10. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstich-Spitzegegenüber der Nähnadelspitze in Achsrichtung der Nähnadel zurückversetzt ist.


11. Nähnadel, insbesondere für eine Kettenstich-Nähmaschine, zur Ausbildung eines Aufreiß-Verschlusses, gekennzeichnetdurch wenigstens eine weitere, mit der Nähnadel verbundene, jedoch nicht durch einen Nähfaden auszufüllende Einstich-Spitze.


12. Nähnadel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähnadel aus zwei fest miteinanderverbundenen einzelnen Nähnadeln besteht.


13. Nähnadel nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnenNähnadeln gegeneinander zurückversetzt sind.


14. Nähnadel nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähnadelaus mehreren, vorzugsweise vier, fest miteinander verbundenen Nähnadeln besteht.


15. Nähnadel nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine Nähnadeleine Öse für einen Nähfaden aufweist, die weiteren Nähnadeln dagegen lediglich Durchstoßspitzen.


16. Nähnadel nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnenSpitzen oder die Öse jeweils über eine zur vollständigen Durchstechung geeignete Länge freistehendzueinander ausgebildet sind.

Es folgt ein Blatt Zeichnungen