Vehicle i.e. car, stabilizing method, involves producing yaw moment of vehicle in such manner that actual characteristics of vehicle is approximated to reference characteristics
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung eines Fahrzeuges
bei Aquaplaning. Bei
einem Aufschwimmen eines Rades eines Fahrzeuges auf einem Flüssigkeitsfilm,
so genanntem Aquaplaning, verliert das Rad den Fahrbahnkontakt.
Am aufgeschwommenen Rad sind keine Kräfte mehr übertragbar,
wodurch die Lenkbarkeit des Fahrzeuges stark beeinträchtigt
wird oder sogar vollständig unmöglich wird, so
dass der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren
kann. Durch unterschiedlich große Schwallwiderstände
an den beiden Vorderrädern kann es außerdem zu
Gierstörungen kommen. Aus Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur verbesserten
Stabilisierung eines Fahrzeuges bei Aquaplaning anzugeben. Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale
aufweist. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Stabilisierung
eines Fahrzeuges bei bestehendem oder bevorstehendem Aquaplaning
wird ein Sollverhalten des Fahrzeuges bestimmt und ein Giermoment
des Fahrzeuges derart erzeugt, dass ein Istverhalten des Fahrzeuges
dem Sollverhalten angenähert wird. Dabei
umfasst das Sollverhalten bevorzugt eine Sollgierrate und/oder einen
Sollschwimmwinkel des Fahrzeuges. Dabei bezeichnet der Schwimmwinkel
einen Winkel zwischen einer Längsachse und einer momentanen
Bewegungsrichtung des Fahrzeuges. Durch
das an dem Sollverhalten ausgerichtete Giermoment wird das Verhalten
des Fahrzeuges bei bestehendem oder bevorstehendem Aquaplaning vorteilhaft
stabilisiert. Die Lenkbarkeit des Fahrzeuges wird erhöht,
so dass das Fahrzeug auch bei Aquaplaning lenkbar bleibt. Insbesondere
werden Störimpulse kompensiert, die beispielsweise durch einen
einseitig wirkenden Schwallwiderstand erzeugt werden. Dadurch kann
ein Fahrer des Fahrzeuges bei bestehendem oder bevorstehendem Aquaplaning dem
Straßenverlauf folgen und nötigenfalls vorhandenen
Hindernissen ausweichen. Durch
die dadurch erreichte Stabilisierung des Fahrzeuges können
außerdem Panik- und Überreaktionen des Fahrers
aufgrund instabilen Fahrverhaltens des Fahrzeuges bei Aquaplaning
verhindert, reduziert oder kompensiert werden, wodurch die Fahrsicherheit
weiter erhöht wird. Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Giermoment
durch Abbremsen eines Hinterrades des Fahrzeuges erzeugt wird. Die
Abbremsung eines Hinterrades ist vorteilhaft, da die Hinterräder
in der Spur der Vorräder laufen und dadurch bei Aquaplaning
weniger stark auf dem Flüssigkeitsfilm aufschwimmen, so
dass sie mehr Bodenhaftung als die Vorderräder aufweisen und
eine höhere Bremswirkung als die Vorderräder vermitteln
können. Die
Erzeugung eines Giermomentes durch Abbremsen eines Hinterrades hat
ferner den Vorteil, dass durch den Bremseingriff das Fahrzeug gleichzeitig
verzögert wird. Selbst wenn eine vollständige Stabilisierung
des Fahrzeuges nicht mehr möglich ist, werden die Geschwindigkeit
und damit auch die Energie des Fahrzeuges abgebaut. Dadurch können wenigstens
die Folgen eines Unfalls reduziert werden, wenn der Unfall trotz
des Eingriffs nicht mehr zu verhindern ist. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass es mit bereits bekannten Fahrwerktechnologien
wie dem ABC-System (ABC = Active Body Control) und Fahrerassistenzsystemen wie
dem ESP (ESP = Elektronisches Stabilitätsprogramm bzw.
Electronic Stability Program) durchgeführt werden kann.
Insbesondere sind somit für ein mit derartigen Systemen
ausgestattetes Fahrzeug zur Durchführung des Verfahrens
keine zusätzlichen Aktoren erforderlich. Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung
beschrieben. Dabei zeigt: Das
Fahrzeug 1 weist geeignete Mittel auf, mittels derer ein
bevorstehendes oder bestehendes Aquaplaning, d. h. ein bevorstehendes
oder bestehendes Aufschwimmen eines oder mehrerer der Räder 3 bis 6 des
Fahrzeuges 1 erkannt wird. Beispielsweise kann dies durch
eine Bestimmung und geeignete Auswertung der Radschlüpfe
der Räder 3 bis 6 des Fahrzeuges 1 erkannt
werden. Nachdem
ein bevorstehendes oder bestehendes Aquaplaning erkannt wurde, wird
eine Sollgierrate des Fahrzeuges 1 in Abhängigkeit
von einem Lenkwinkel und einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges 1 bestimmt.
Dazu wird beispielsweise ein so genanntes lineares Einspurmodell
des Fahrzeuges 1 verwendet. Beim
linearen Einspurmodell werden die Bewegungen des Fahrzeuges 1 auf
ein ebenes Problem reduziert. Wank-, Nick- und Hubbewegungen werden vernachlässigt,
so dass als Freiheitsgrade nur noch eine translatorische Bewegung
in einer Fahrbahnebene sowie eine Gierbewegung, d. h. eine Rotation des
Fahrzeuges 1 um eine auf der Fahrbahnebene senkrecht stehende
Achse durch den Schwerpunkt S des Fahrzeuges 1 verbleiben.
Die beiden Hinterräder 3, 6 werden dabei
als ein einziges Rad in der Mitte der Hinterradachse modelliert
und die beiden Vorderräder 4, 5 werden
als ein einziges Rad in der Mitte der Vorderradachse modelliert. Die
Sollgierrate wird als Führungsgröße für eine
Regelung der Gierrate des Fahrzeuges 1 verwendet. Die Gierrate
wird dabei mittels eines Giermomentes M beeinflusst, das durch ein
unterschiedlich starkes Abbremsen der Hinterräder 3, 6 erzeugt
wird. Im Beispiel der Das
Abbremsen der Hinterräder 3, 6 wird beispielsweise
mittels eines ESP durchgeführt, mittels dessen die Räder 3 bis 6 unabhängig
voneinander abgebremst werden können. Im Unterschied zu einem
herkömmlichen Bremseingriff mittels eines ESP wird bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt der
Radschlupf am jeweils gebremsten Hinterrad 3, 6 auf
einen Maximalwert begrenzt, damit die Seitenführungskraft
dieses Hinterrades 3, 6 erhalten bleibt. Die Begrenzung
des Radschlupfes erfolgt dabei bevorzugt mit Hilfe eines Anti-Blockier-Systems. Bei
dem Bremseingriff wird dabei ausschließlich ein Umfangskrafteffekt
genutzt, um eine Gierreaktion des Fahrzeuges 1 zu erzeugen.
Dadurch kann vorteilhaft einerseits eine Trajektorie des Fahrzeuges 1 gezielt
beeinflusst werden, z. B. wenn das Fahrzeug 1 um ein Hindernis
geführt werden soll. Zum anderen wird dem Fahrer damit
eine Rückmeldung auf seine Lenkreaktionen vermittelt. Dadurch kann
verhindert werden, dass der Fahrer die Lenkung weiter zuzieht und
das Fahrzeug 1 zu schleudern droht, wenn aufgeschwommene
Räder 3 bis 6 wieder Fahrbahnkontakt
bekommen. Zur
Regelung der Gierrate wird eine gemessene Gierrate von der Sollgierrate
subtrahiert. Für die resultierende Gierratenabweichung
werden ein unterer und ein oberer Schwellwert vorgegeben, durch die
ein Regelbereich eingegrenzt wird. Innerhalb dieses Regelbereiches
wird folgendermaßen eine normierte Regeldifferenz gebildet: Nach
der Normierung wird die Regeldifferenz mit einem Aquaplaningflag
multipliziert, das den Wert Eins hat, wenn an mindestens einem Rad 3 bis 6 Aquaplaning
erkannt wird, und den Wert Null hat, wenn an keinem Rad 3 bis 6 Aquaplaning
erkannt wird. Die
mit dem Aquaplaningflag multiplizierte normierte Regeldifferenz
wird anschließend bevorzugt mit einem PT1-Glied gefiltert.
Die daraus resultierende gefilterte Reglerausgangsgröße
wird einem Bremsenregler zum Abbremsen der Hinterräder 3, 6 zugeführt. Eine
bevorzugte Weitergestaltung des beschriebenen Verfahrens sieht vor,
dass während des Abbremsens eines Hinterrades 3, 6 eine
Radaufstandskraft dieses Hinterrades 3, 6 erhöht
wird. Dies hat den Vorteil, dass dadurch die bei Aquaplaning verminderte
Bremswirkung des Abbremsens des Hinterrades 3, 6 erhöht
wird. Bevorzugt
wird die Radaufstandskraft des abgebremsten Hinterrades 3, 6 dabei
durch eine Veränderung der Radlastenverteilung auf die
Räder 3, 6 des Fahrzeuges 1 erhöht. Dabei
werden bevorzugt die Radlasten des abgebremsten Hinterrades 3, 6 und
eines Vorderrades 4, 5 gleichzeitig erhöht,
wobei dieses Vorderrad 4, 5 und das abgebremste
Hinterrad 3, 6 auf verschiedenen Seiten des Fahrzeuges 1 liegen.
Im Beispiel der Alternativ
wird die Radlast an einem Hinterrad 3, 6 pulsartig
erhöht. Dies hat den Vorteil, dass die Radlasten an beiden
Hinterrädern 3, 6 gleichzeitig erhöht
werden können. Beide
Varianten können beispielsweise mittels eines so genannten
aktiven Fahrwerkes, beispielsweise eines ABC-Systems, realisiert
werden, bei dem die Verteilung der Radlasten durch Stelleingriffe
geändert werden kann. Beim
bekannten ABC-System bestehen die Federbeine der Räder 3 bis 6 beispielsweise
jeweils aus einer Stahlfeder und einem parallel geschalteten Dämpfer.
Jede der Stahlfedern ist in ihrem oberen Fußpunkt nicht
direkt mit dem Fahrzeugaufbau verbunden, sondern zwischen der Stahlfeder
und dem Fahrzeugaufbau ist jeweils ein Hydraulikzylinder angeordnet,
der als Plunger bezeichnet wird. Über ein angeschlossenes
Hochdrucksystem lässt sich ein Ölvolumen im Plunger
regeln und damit der Fußpunkt der Stahlfeder und die Radlast
des zugehörigen Rades 3 bis 6 verstellen. Bei
dieser Weitergestaltung des Verfahrens wird die wie oben beschrieben
ermittelte resultierende gefilterte Reglerausgangsgröße
bevorzugt auch einem Fahrwerksregler, beispielsweise einem ABC-Regler,
zur Einstellung der Radlastenverteilung zugeführt. Eine
alternative oder zusätzliche Weitergestaltung des beschriebenen
Verfahrens sieht vor, dass in ähnlicher Weise zusätzlich
oder alternativ zur Gierrate ein oder mehrere weitere bzw. andere
Parameter geregelt werden, die für eine Charakterisierung
des Fahrverhaltens des Fahrzeuges 1 bei Aquaplaning geeignet
sind, beispielsweise ein Schwimmwinkel des Fahrzeuges 1. Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen. The method involves determining reference characteristics of a vehicle (1). A yaw moment (M) of the vehicle is produced in such a manner that actual characteristics of the vehicle is approximated to the reference characteristics that includes a reference yaw rate and/or a reference slip angle of the vehicle. The yaw moment is produced by deceleration of a right rear wheel (3) and a left rear wheel (6) of the vehicle. A wheel slip of the wheels is limited to a maximum value during the deceleration of the wheels. A braking force (F) of the wheels is increased during deceleration of the wheels. Verfahren zur Stabilisierung eines Fahrzeuges (1)
bei bestehendem oder bevorstehendem Aquaplaning, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sollverhalten des Fahrzeuges (1) bestimmt wird
und ein Giermoment (M) des Fahrzeuges (1) derart erzeugt
wird, dass ein Istverhalten des Fahrzeuges (1) dem Sollverhalten
angenähert wird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sollverhalten eine Sollgierrate und/oder einen Sollschwimmwinkel
des Fahrzeuges (1) umfasst. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Giermoment (M) durch Abbremsen eines Hinterrades (3, 6)
des Fahrzeuges (1) erzeugt wird. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass während des Abbremsens des Hinterrades (3, 6)
der Radschlupf dieses Hinterrades (3, 6) auf einen
Maximalwert begrenzt wird. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass während des Abbremsens des Hinterrades (3, 6)
eine Radaufstandskraft dieses Hinterrades (3, 6)
erhöht wird. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Radaufstandskraft des abgebremsten Hinterrades (3, 6)
durch eine Veränderung der Radlastenverteilung auf die
Räder (3 bis 6) des Fahrzeuges (1)
erhöht wird. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Radlasten des abgebremsten Hinterrades (3, 6)
und eines Vorderrades (4, 5) gleichzeitig erhöht
werden, wobei dieses Vorderrad (4, 5) und das
abgebremste Hinterrad (3, 6) auf verschiedenen Seiten
des Fahrzeuges (1) liegen. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Radlast des abgebremsten Hinterrades (3, 6)
pulsartig erhöht wird.ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Zitierte Patentliteratur
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