FIRE-RETARDANT POLYAMIDES WITH POLYACRYLNITRILE HOMOPOLYMERS

27-12-2013 дата публикации
Номер:
WO2013189676A1
Принадлежит: Basf Schweiz Ag, BASF SE
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Номер заявки: EP02-06-201361
Дата заявки: 17-05-2013

[0001]

FLAMMGESCHÜTZTE POLYAMIDE MIT POLYACRYLNITRILHOMOPOLYMERISATEN

[0002]

Beschreibung Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen, enthaltend

[0003]

A) 10 bis 97 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids,

[0004]

B) 0,1 bis 60 Gew.-% roter Phosphor,

[0005]

C) 1 bis 25 Gew.-% eines Polyaciylnitrilhomopolymerisat.es,

[0006]

D) 0 bis 40 Gew.-% eines Schlagzähmodifiers,

[0007]

E) 0 bis 40 Gew.-% Magnesiumhydroxid,

[0008]

F) 0 bis 60 Gew.-% weiterer Zusatzstoffe, wobei die Summe der Gewichtsprozente A) bis F) 100 % ergibt.

[0009]

Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung derartiger Formmassen zur Herstellung von Fasern, Folien und Formkörpern und die hierbei erhältlichen Formkörper, Fasern und Folien jeglicher Art. Es ist bekannt, dass der Zusatz von rotem Phosphor zu thermoplastischen Kunststoffen, vor allem zu verstärkten oder gefüllten Polyamiden, zu einem wirksamen Brandschutz führt (DE-A- 1931387). Roter Phosphor neigt jedoch unter ungünstigen Bedingungen, wie z.B. erhöhter Temperatur, Feuchtigkeit, Gegenwart von Alkali oder Sauerstoff, zur Bildung von Zersetzungsprodukten, wie Phosphorwasserstoff und Säuren des 1 - bis 5-wertigen Phosphors.

[0010]

So kann eine stabilisierende Wirkung durch Zugabe von Oxiden oder Hydroxiden des Zinks, Magnesiums oder Kupfers erreicht werden. Gemäß der DE-A-2625691 werden zusätzlich zu dieser Stabilisierung durch Metalloxide die Phosphorpartikel mit einem Polymerisat umhüllt. Dieses Umhüllungs- oder Verkapselungsverfahren ist jedoch recht aufwendig, außerdem ist die stabilisierende Wirkung des Systems nicht in allen Fällen befriedigend.

[0011]

Die flammhemmende Wirkung von Magnesiumhydroxid ist aus der DE-A 2624065 bekannt und beruht auf der endothermen Wasserabspaltung und der selbstverlöschenden Wirkung des entstehenden Wasserdampfes.

[0012]

Aus der JP-A-2005/126633 sind Polyolefine bekannt, welche Polyacrylnitril in Kombination mit rotem Phosphor und Metallhydroxid enthalten.

[0013]

Bei den bekannten Formmassen sind die Rauchgasdichte sowie Wärmefreisetzungsrate verbesserungswürdig. Außerdem ist eine erhöhte Rückstandsmenge nach Verbrennung erstrebenswert, weil durch die gebildete Kohleschicht die Brandentwicklung verzögert wird und sowohl die totale Wärmefreisetzung als auch totale Rauchbildung verringert werden. Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, thermoplastische PA-Formmassen zu entwickeln, die roten Phosphor als Flammschutzmittel enthalten und eine reduzierte Rauchgasdichte und Wärmefreisetzungsrate sowie eine erhöhte Rückstandsmenge nach Verbrennung aufweisen.

[0014]

Demgemäß wurden die eingangs definierten Formmassen gefunden. Bevorzugte Ausführungsformen können den Unteransprüchen entnommen werden.

[0015]

Überraschenderweise wurde gefunden, dass thermoplastische Formmassen, die Polyacrylnitril, auch in geringen Mengen, enthalten, die geforderten Eigenschaften hervorragend erfüllen.

[0016]

Als Komponente A) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 10 bis 97, vorzugsweise 20 bis 95 und insbesondere 20 bis 80 Gew.-% mindestens eines Polyamides.

[0017]

Die Polyamide der erfindungsgemäßen Formmassen weisen im allgemeinen eine Viskositäts- zahl von 90 bis 350, vorzugsweise 1 10 bis 240 ml/g auf, bestimmt in einer 0,5 gew.-%igen Lösung in 96 gew.-%iger Schwefelsäure bei 25°C gemäß ISO 307.

[0018]

Halbkristalline oder amorphe Harze mit einem Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert) von mindestens 5.000, wie sie z.B. in den amerikanischen Patentschriften 2 071 250, 2 071 251 , 2 130 523, 2 130 948, 2 241 322, 2 312 966, 2 512 606 und 3 393 210 beschrieben werden, sind bevorzugt.

[0019]

Beispiele hierfür sind Polyamide, die sich von Lactamen mit 7 bis 13 Ringgliedern ableiten, wie Polycaprolactam, Polycapryllactam und Polylaurinlactam sowie Polyamide, die durch Umset- zung von Dicarbonsäuren mit Diaminen erhalten werden.

[0020]

Als Dicarbonsäuren sind Alkandicarbonsäuren mit 6 bis 12, insbesondere 6 bis 10 Kohlenstoffatomen und aromatische Dicarbonsäuren einsetzbar. Hier seien nur Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecandisäure und Terephthal- und/oder Isophthalsäure als Säuren genannt.

[0021]

Als Diamine eignen sich besonders Alkandiamine mit 6 bis 12, insbesondere 6 bis 8 Kohlenstoffatomen sowie m-Xylylendiamin (z.B. Ultramid® X17 der BASF SE, ein 1 :1 molares Verhältnis von MXDA mit Adipinsäure), Di-(4-aminophenyl)methan, Di-(4-amino-cyclohexyl)-methan, 2,2-Di- (4-aminophenyl)-propan, 2,2-Di-(4-aminocyclohexyl)-propan oder 1 ,5-Diamino-2-methyl- pentan.

[0022]

Bevorzugte Polyamide sind Polyhexamethylenadipinsäureamid, Polyhexamethylen- sebacinsäureamid und Polycaprolactam sowie Copolyamide 6/66, insbesondere mit einem Anteil von 5 bis 95 Gew.-% an Caprolactam-Einheiten (z.B. Ultramid® C31 der BASF SE).

[0023]

Weiterhin geeignete Polyamide sind erhältlich aus ω-Aminoalkylnitrilen wie beispielsweise Ami- nocapronitril (PA 6) und Adipodinitril mit Hexamethylendiamin (PA 66) durch sog. Direktpoly- merisation in Anwesenheit von Wasser, wie beispielsweise in der DE-A 10313681 , EP- A 1 198491 und EP 922065 beschrieben.

[0024]

Außerdem seien auch noch Polyamide erwähnt, die z.B. durch Kondensation von 1 ,4- Diaminobutan mit Adipinsäure unter erhöhter Temperatur erhältlich sind (Polyamid 4,6). Herstellungsverfahren für Polyamide dieser Struktur sind z.B. in den EP-A 38 094, EP-A 38 582 und EP-A 39 524 beschrieben.

[0025]

Weiterhin sind Polyamide, die durch Copolymerisation zweier oder mehrerer der vorgenannten Monomeren erhältlich sind, oder Mischungen mehrerer Polyamide geeignet, wobei das Mischungsverhältnis beliebig ist. Besonders bevorzugt sind Mischungen von Polyamid 66 mit anderen Polyamiden, insbesondere Copolyamide 6/66.

[0026]

Weiterhin haben sich solche teilaromatischen Copolyamide wie PA 6/6T und PA 66/6T als be- sonders vorteilhaft erwiesen, deren Triamingehalt weniger als 0,5, vorzugsweise weniger als 0,3 Gew.-% beträgt (siehe EP-A 299 444). Weitere hochtemperaturbeständige Polyamide sind aus der EP-A 19 94 075 bekannt (PA 6T/6I/MXD6).

[0027]

Die Herstellung der bevorzugten teilaromatischen Copolyamide mit niedrigem Triamingehalt kann nach den in den EP-A 129 195 und 129 196 beschriebenen Verfahren erfolgen.

[0028]

Die nachfolgende nicht abschließende Aufstellung enthält die genannten, sowie weitere Polyamide A) im Sinne der Erfindung und die enthaltenen Monomeren.

[0029]

AB-Polymere:

[0030]

PA 4 Pyrrolidon

[0031]

PA 6 ε-Caprolactam

[0032]

PA 7 Ethanolactam

[0033]

PA 8 Capryllactam

[0034]

PA 9 9-Aminopelargonsäure

[0035]

PA 1 1 1 1 -Aminoundecansäure

[0036]

PA 12 Laurinlactam

[0037]

AA/BB-Polymere

[0038]

PA 46 Tetramethylendiamin, Adipinsäure

[0039]

PA 66 Hexamethylendiamin, Adipinsäure

[0040]

PA 69 Hexamethylendiamin, Azelainsäure

[0041]

PA 610 Hexamethylendiamin, Sebacinsäure

[0042]

PA 612 Hexamethylendiamin, Decandicarbonsäure

[0043]

PA 613 Hexamethylendiamin, Undecandicarbonsäure

[0044]

PA 1212 1 ,12-Dodecandiamin, Decandicarbonsäure

[0045]

PA 1313 1 ,13-Diaminotridecan, Undecandicarbonsäure A

[0046]

PA 6T Hexamethylendiamin, Terephthalsäure

[0047]

PA 9T 1 ,9-nonanediamin, Terephthalsäure

[0048]

PA MXD6 m-Xylylendiamin, Adipinsäure

[0049]

PA 61 Hexamethylendiamin, Isophthalsäure

[0050]

PA 6-3-T Trimethylhexamethylendiamin, Terephthalsäure

[0051]

PA 6/6T (siehe PA 6 und PA 6T)

[0052]

PA 6/66 (siehe PA 6 und PA 66)

[0053]

PA 6/12 (siehe PA 6 und PA 12)

[0054]

PA 66/6/610 (siehe PA 66, PA 6 und PA 610)

[0055]

PA 6I/6T (siehe PA 61 und PA 6T)

[0056]

PA PACM 12 Diaminodicyclohexylmethan, Laurinlactam

[0057]

PA 6I/6T/PACM wie PA 6I/6T + Diaminodicyclohexylmethan

[0058]

PA 12/MACMI Laurinlactam, Dimethyl-diaminodicyclohexylmethan, Isophthalsäure

[0059]

PA 12/MACMT Laurinlactam, Dimethyl-diaminodicyclohexylmethan, Terephthalsäure

[0060]

PA PDA-T Phenylendiamin, Terephthalsäure

[0061]

Bevorzugtes Flammschutzmittel B) ist elementarer roter Phosphor, insbesondere in Kombination mit glasfaserverstärkten Formmassen, der in unbehandelter Form eingesetzt werden kann. Besonders eignen sich jedoch Zubereitungen, in denen der Phosphor oberflächlich mit niedermolekularen flüssigen Substanzen wie Silikonöl, Paraffinöl oder Estern der Phthalsäure (insbesondere Dioctylphthalat, s. EP 176 836) oder Adipinsäure oder mit polymeren oder oligomeren Verbindungen, z.B. mit Phenolharzen oder Aminoplasten sowie Polyurethanen beschichtet sind (s. EP-A 384 232, DE-A 196 48 503). Derartige sogenannte Phlegmatisierungsmittel sind in der Regel in Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% B) enthalten.

[0062]

Außerdem sind Konzentrate von rotem Phosphor, z.B. in einem Polyamid oder Elastomeren als Flammschutzmittel geeignet. Insbesondere eignen sich Polyolefinhomo- und -copolymere als Konzentratpolymere. Jedoch sollte der Anteil des Konzentratpolymeren -falls kein Polyamid als Thermoplast eingesetzt wird- nicht mehr als 35 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Komponenten A) und B) in der erfindungsgemäßen Formmassen betragen.

[0063]

Bevorzugte Konzentratzusammensetzungen sind Bi) 30 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise von 45 bis 70 Gew.-% eines Polyamids oder

[0064]

Elastomeren,

[0065]

B2) 10 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise von 30 bis 55 Gew.-% roter Phosphor.

[0066]

Das eingesetzte Polyamid für den Batch kann verschieden von A) sein oder bevorzugt gleich A) sein, damit Unverträglichkeiten oder Schmelzpunktdifferenzen keine negative Auswirkung auf die Formmasse aufweisen. Die mittlere Teilchengröße (dso) der in den Formmassen verteilten Phosphorpartikel liegt bevorzugt im Bereich von 0,0001 bis 0,5 mm; insbesondere von 0,001 bis 0,2 mm.

[0067]

Der Gehalt der Komponente B) in den erfindungsgemäßen Formmassen beträgt 0,1 bis 60, bevorzugt 0,5 bis 40 und insbesondere 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Komponenten A) bis E).

[0068]

Als Komponente C) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 1 bis 25, vorzugsweise 1 bis 15 und insbesondere 1 bis 1 1 Gew. % eines Polyaciylnitrilhomopolymerisat.es. Dies ist die Bezeichnung für Polymere der Struktur

[0069]

[ CH2- CH }n

[0070]

C^N

[0071]

Derartige Polymere können durch radikalische Polymerisation von Acrylnitril hergestellt werden, wobei die technisch übliche Polymerisation in Wasser mit Initiatoren im allgemeinen erfolgt.

[0072]

Bevorzugte Polyacrylnitrile weisen ein mittleres Molekulargewicht Mw von 10 000 bis 400 000, insbesondere von 50 000 bis 350 000 auf, gemessen in Anlehnung an DIN 55672-2:2008-06 mit GPC, Teil 2 mit PMMA als Elutionsmittel (Standard).

[0073]

Besonders bevorzugt werden Polyacrylnitrile als Pulver, Granulat, Chips oder Tabletten mit den übrigen Komponenten der Formmasse gemischt und konfektioniert.

[0074]

Als Komponente D) enthalten die Formmassen in Mengen 0 bis 40, bevorzugt 1 bis 30, insbe- sondere 2 bis 20 Gew.-% kautschukelastische Polymerisate (oft auch als Schlagzähmodifier, Elastomere oder Kautschuke bezeichnet).

[0075]

Ganz allgemein handelt es sich dabei um Copolymerisate die bevorzugt aus mindestens zwei der folgenden Monomeren aufgebaut sind: Ethylen, Propylen, Butadien, Isobuten, Isopren, Chloropren, Vinylacetat, Styrol, Acrylnitril und Acryl- bzw. Methacrylsäureester mit 1 bis 18 C- Atomen in der Alkoholkomponente.

[0076]

Derartige Polymere werden z.B. in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 14/1 (Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961 ). Seiten 392 bis 406 und in der Monographie von C.B. Bucknall, "Toughened Plastics" (Applied Science Publishers, London, 1977) beschrieben.

[0077]

Im Folgenden werden einige bevorzugte Arten solcher Elastomerer vorgestellt.

[0078]

Bevorzugte Arten von solchen Elastomeren sind die sog. Ethylen-Propylen (EPM) bzw. Ethylen- Propylen-Dien-(EPDM)-Kautschuke. EPM-Kautschuke haben im Allgemeinen praktisch keine Doppelbindungen mehr, während EPDM-Kautschuke 1 bis 20 Doppelbindungen/100 C-Atome aufweisen können.

[0079]

Als Dien-Monomere für EPDM-Kautschuke seien beispielsweise konjugierte Diene wie Isopren und Butadien, nicht-konjugierte Diene mit 5 bis 25 C-Atomen wie Penta-1 ,4-dien, Hexa-1 ,4- dien, Hexa-1 ,5-dien, 2,5-Dimethylhexa-1 ,5-dien und Octa-1 ,4-dien, cyclische Diene wie Cyclo- pentadien, Cyclohexadiene, Cyclooctadiene und Dicyclopen-tadien sowie Alkenylnorbornene wie 5-Ethyliden-2-norbornen, 5-Butyliden-2-norbornen, 2-Methallyl-5-norbornen, 2-lsopropenyl- 5-norbornen und Tricyclodiene wie 3-Methyl-tricyclo(5.2.1 .0.2.6)-3,8-decadien oder deren Mi- schungen genannt. Bevorzugt werden Hexa-1 ,5-dien, 5-Ethylidennorbornen und Dicyclopenta- dien. Der Diengehalt der EPDM-Kautschuke beträgt vorzugsweise 0,5 bis 50, insbesondere 1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kautschuks.

[0080]

EPM- bzw. EPDM-Kautschuke können vorzugsweise auch mit reaktiven Carbonsäuren oder deren Derivaten gepfropft sein. Hier seien z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure und deren Derivate, z.B. Glycidyl(meth)acrylat, sowie Maleinsäureanhydrid genannt.

[0081]

Eine weitere Gruppe bevorzugter Kautschuke sind Copolymere des Ethylens mit Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und/oder den Estern dieser Säuren. Zusätzlich können die Kautschu- ke noch Dicarbonsäuren wie Maleinsäure und Fumarsäure oder Derivate dieser Säuren, z.B. Ester und Anhydride, und/oder Epoxy-Gruppen enthaltende Monomere enthalten. Diese Dicar- bonsäurederivate bzw. Epoxygruppen enthaltende Monomere werden vorzugsweise durch Zugabe von Dicarbonsäure- bzw. Epoxygruppen enthaltenden Monomeren der allgemeinen Formeln I oder II oder III oder IV zum Monomerengemisch in den Kautschuk eingebaut

[0082]

R1C(COOR2)=C(COOR3)R4

[0083]

,4

[0084]

R R

[0085]

\ /

[0086]

c c

[0087]

oc CO

[0088]

0 HR5 (III)

[0089]

O wobei R1 bis R9 Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 6 C-Atomen darstellen und m eine ganze Zahl von 0 bis 20, g eine ganze Zahl von 0 bis 10 und p eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist.

[0090]

Vorzugsweise bedeuten die Reste R1 bis R9 Wasserstoff, wobei m für 0 oder 1 und g für 1 steht. Die entsprechenden Verbindungen sind Maleinsäure, Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid, Al- lylglycidylether und Vinylglycidylether.

[0091]

Bevorzugte Verbindungen der Formeln I, II und IV sind Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid und Epoxygruppen-enthaltende Ester der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, wie Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat und die Ester mit tertiären Alkoholen, wie t-Butylacrylat. Letztere weisen zwar keine freien Carboxylgruppen auf, kommen in ihrem Verhalten aber den freien Säuren nahe und werden deshalb als Monomere mit latenten Carboxylgruppen bezeichnet.

[0092]

Vorteilhaft bestehen die Copolymeren aus 50 bis 98 Gew.-% Ethylen, 0,1 bis 20 Gew.-% Epo- xygruppen enthaltenden Monomeren und/oder Methacrylsäure und/oder Säureanhydridgruppen enthaltenden Monomeren sowie der restlichen Menge an (Meth)acrylsäureestern.

[0093]

Besonders bevorzugt sind Copolymerisate aus 50 bis 98, insbesondere 55 bis 95 Gew.-% Ethylen,

[0094]

0,1 bis 40, insbesondere 0,3 bis 20 Gew.-% Glycidylacrylat und/oder Glycidyl-methacrylat,

[0095]

(Meth)acrylsäure und/oder Maleinsäureanhydrid, und 1 bis 45, insbesondere 5 bis 40 Gew.-% n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat.

[0096]

Weitere bevorzugte Ester der Acryl- und/oder Methacrylsäure sind die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und i- bzw. t-Butylester. Daneben können auch Vinylester und Vinylether als Comonomere eingesetzt werden.

[0097]

Die vorstehend beschriebenen Ethylencopolymeren können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, vorzugsweise durch statistische Copolymerisation unter hohem Druck und erhöhter Temperatur. Entsprechende Verfahren sind allgemein bekannt.

[0098]

Bevorzugte Elastomere sind auch Emulsionspolymerisate, deren Herstellung z.B. bei Blackley in der Monographie "Emulsion Polymerization" beschrieben wird. Die verwendbaren Emulgato- ren und Katalysatoren sind an sich bekannt.

[0099]

Grundsätzlich können homogen aufgebaute Elastomere oder aber solche mit einem Schalenaufbau eingesetzt werden. Der schalenartige Aufbau wird durch die Zugabereihenfolge der ein- zelnen Monomeren bestimmt; auch die Morphologie der Polymeren wird von dieser Zugabereihenfolge beeinflusst.

[0100]

Nur stellvertretend seien hier als Monomere für die Herstellung des Kautschukteils der Elastomeren Acrylate wie z.B. n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, entsprechende Methacrylate, Butadien und Isopren sowie deren Mischungen genannt. Diese Monomeren können mit weiteren Monomeren wie z.B. Styrol, Acrylnitril, Vinylethern und weiteren Acrylaten oder Methacryla- ten wie Methylmethacrylat, Methylacrylat, Ethylacrylat und Propylacrylat copolymerisiert werden.

[0101]

Die Weich- oder Kautschukphase (mit einer Glasübergangstemperatur von unter 0°C) der Elastomeren kann den Kern, die äußere Hülle oder eine mittlere Schale (bei Elastomeren mit mehr als zweischaligem Aufbau) darstellen; bei mehrschaligen Elastomeren können auch mehrere Schalen aus einer Kautschukphase bestehen.

[0102]

Sind neben der Kautschukphase noch eine oder mehrere Hartkomponenten (mit Glasübergangstemperaturen von mehr als 20°C) am Aufbau des Elastomeren beteiligt, so werden diese im allgemeinen durch Polymerisation von Styrol, Acrylnitril, Methacrylnitril, α-Methylstyrol, p- Methylstyrol, Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern wie Methylacrylat, Ethylacrylat und Methylmethacrylat als Hauptmonomeren hergestellt. Daneben können auch hier geringere Anteile an weiteren Comonomeren eingesetzt werden.

[0103]

In einigen Fällen hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, Emulsionspolymerisate einzusetzen, die an der Oberfläche reaktive Gruppen aufweisen. Derartige Gruppen sind z.B. Epoxy-, Car- boxyl-, latente Carboxyl-, Amino- oder Amidgruppen sowie funktionelle Gruppen, die durch Mitverwendung von Monomeren der allgemeinen Formel

[0104]

eingeführt werden können, wobei die Substituenten folgende Bedeutung haben können: R10 Wasserstoff oder eine d- bis C4-Alkylgruppe,

[0105]

R11 Wasserstoff, eine d- bis Cs-Alkylgruppe oder eine Arylgruppe, insbesondere Phenyl,

[0106]

R12 Wasserstoff, eine d- bis Cio-Alkyl-, eine C6- bis Ci2-Arylgruppe oder -OR13 R13 eine d- bis Cs-Alkyl- oder C6- bis Ci2-Arylgruppe, die gegebenenfalls mit O- oder N- haltigen Gruppen substituiert sein können,

[0107]

X eine chemische Bindung, eine d- bis Cio-Alkylen- oder C6-Ci2-Arylengruppe

[0108]

oder

[0109]

O C— Y

[0110]

Y O-Z oder NH-Z und Z eine d- bis Cio-Alkylen- oder C6- bis Ci2-Arylengruppe.

[0111]

Auch die in der EP-A 208 187 beschriebenen Pfropfmonomeren sind zur Einführung reaktiver Gruppen an der Oberfläche geeignet. Als weitere Beispiele seien noch Acrylamid, Methacrylamid und substituierte Ester der Acrylsäu- re oder Methacrylsaure wie (N-t-Butylamino)-ethylmethacrylat, (N,N-Dimethylamino)ethylacrylat, (N,N-Dimethylamino)-methylacrylat und (N,N-Diethylamino)ethylacrylat genannt.

[0112]

Weiterhin können die Teilchen der Kautschukphase auch vernetzt sein. Als Vernetzer wirkende Monomere sind beispielsweise Buta-1 ,3-dien, Divinylbenzol, Diallylphthalat und Dihydrodicyclo- pentadienylacrylat sowie die in der EP-A 50 265 beschriebenen Verbindungen.

[0113]

Ferner können auch sogenannte pfropfvernetzende Monomere (graft-linking monomers) verwendet werden, d.h. Monomere mit zwei oder mehr polymerisierbaren Doppelbindungen, die bei der Polymerisation mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten reagieren. Vorzugsweise werden solche Verbindungen verwendet, in denen mindestens eine reaktive Gruppe mit etwa gleicher Geschwindigkeit wie die übrigen Monomeren polymerisiert, während die andere reaktive Gruppe (oder reaktive Gruppen) z.B. deutlich langsamer polymerisiert (polymerisieren). Die unterschiedlichen Polymerisationsgeschwindigkeiten bringen einen bestimmten Anteil an unge- sättigten Doppelbindungen im Kautschuk mit sich. Wird anschließend auf einen solchen Kautschuk eine weitere Phase aufgepfropft, so reagieren die im Kautschuk vorhandenen Doppelbindungen zumindest teilweise mit den Pfropfmonomeren unter Ausbildung von chemischen Bindungen, d.h. die aufgepfropfte Phase ist zumindest teilweise über chemische Bindungen mit der Pfropfgrundlage verknüpft.

[0114]

Beispiele für solche pfropfvernetzende Monomere sind Allylgruppen enthaltende Monomere, insbesondere Allylester von ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren wie Allyl-acrylat, Allylme- thacrylat, Diallylmaleat, Diallylfumarat, Diallylitaconat oder die entsprechenden Monoallylverbin düngen dieser Dicarbonsäuren. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer geeigneter pfropfvernet zender Monomerer; für nähere Einzelheiten sei hier beispielsweise auf die US-PS 4 148 846 verwiesen. Im Allgemeinen beträgt der Anteil dieser vernetzenden Monomeren an dem schlagzäh modifizierenden Polymer bis zu 5 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 3 Gew.-%, bezogen auf das schlagzäh modifizierende Polymere.

[0115]

Nachfolgend seien einige bevorzugte Emulsionspolymerisate aufgeführt. Zunächst sind hier Pfropfpolymerisate mit einem Kern und mindestens einer äußeren Schale zu nennen, die folgenden Aufbau haben:

[0116]

Anstelle von Pfropfpolymerisaten mit einem mehrschaligen Aufbau können auch homogene, d.h. einschalige Elastomere aus Buta-1 ,3-dien, Isopren und n-Butylacrylat oder deren Copoly- meren eingesetzt werden. Auch diese Produkte können durch Mitverwendung von vernetzenden Monomeren oder Monomeren mit reaktiven Gruppen hergestellt werden. Beispiele für bevorzugte Emulsionspolymerisate sind n-Butylacrylat/(Meth)acrylsäure- Copolymere, n-Butylacrylat Glycidylacrylat- oder n-Butylacrylat/Glycidylmethacrylat- Copolymere, Pfropfpolymerisate mit einem inneren Kern aus n-Butylacrylat oder auf Butadienbasis und einer äußeren Hülle aus den vorstehend genannten Copolymeren und Copolymere von Ethylen mit Comonomeren, die reaktive Gruppen liefern.

[0117]

Die beschriebenen Elastomere können auch nach anderen üblichen Verfahren, z.B. durch Suspensionspolymerisation, hergestellt werden.

[0118]

Siliconkautschuke, wie in der DE-A 37 25 576, der EP-A 235 690, der DE-A 38 00 603 und der EP-A 319 290 beschrieben, sind ebenfalls bevorzugt. Besonders bevorzugte Kautschuke D) sind Ethylencopolymere, wie vorstehend beschrieben, welche funktionelle Monomere enthalten, wobei die funktionellen Monomeren ausgewählt sind aus der Gruppe der Carbonsäure-, Carbonsäureanhydrid-, Carbonsäureester-, Carbonsäure- amid-, Carbonsäureimid-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxid-, Urethan- oder Oxazolingruppen oder deren Mischungen.

[0119]

Der Anteil der funktionellen Gruppen beträgt 0,1 bis 20, vorzugsweise 0,2 bis 10 und insbesondere 0,3 bis 7 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% D). Besonders bevorzugte Monomere sind aus einer ethylenisch ungesättigten Mono- oder Dicar- bonsäure oder einem funktionellen Derivat einer solchen Säure aufgebaut.

[0120]

Grundsätzlich eignen sich alle primären, sekundären und tertiären Ci-Cis-Alkylester der Acryl- säure oder Methacrylsäure, doch werden Ester mit 1 - 12 C-Atomen, insbesondere mit 2 - 10 C- Atomen bevorzugt.

[0121]

Beispiele hierfür sind Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-, i-Butyl- und t-Butyl-, 2-Ethylhexyl-, Octyl- und Decylacrylate bzw. die entsprechenden Ester der Methacrylsäure. Von diesen werden n- Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat besonders bevorzugt.

[0122]

Anstelle der Ester oder zusätzlich zu diesen können in den Olefinpolymerisaten auch säure- funktionelle und/oder latent säurefunktionelle Monomere ethylenisch ungesättigter Mono- oder Dicarbonsäuren oder Epoxygruppen aufweisende Monomere enthalten sein. Als weitere Beispiele für Monomere seien Acrylsäure, Methacrylsäure, tertiäre Alkylester dieser Säuren, insbesondere tert.-Butylacrylat und Dicarbonsäuren wie Maleinsäure und Fumarsäure oder Derivate dieser Säuren sowie deren Monoester genannt.

[0123]

Als latent säurefunktionelle Monomere sollen solche Verbindungen verstanden werden, die un- ter den Polymerisationsbedingungen bzw. bei der Einarbeitung der Olefinpolymerisate in die Formmassen freie Säuregruppen bilden. Als Beispiele hierfür seien Anhydride von Dicarbonsäuren mit bis zu 20 C-Atomen, insbesondere Maleinsäureanhydrid und tertiäre C1-C12- Alkylester der vorstehend genannten Säuren, insbesondere tert.-Butylacrylat und tert- Butylmethacrylat angeführt.

[0124]

Die säurefunktionellen bzw. latent säurefunktionellen Monomeren und die Epoxygruppen- enthaltenden Monomeren werden vorzugsweise durch Zugabe von Verbindungen der allgemeinen Formeln I - IV zum Monomerengemisch in die Olefinpolymerisate eingebaut. Der Schmelzindex der Ethylencopolymeren liegt im allgemeinen im Bereich von 1 bis

[0125]

80 g/10 min (gemessen bei 190°C und 2,16 kg Belastung). Das Molekulargewicht dieser Ethylen-a-Olefin-Copolymere liegt zwischen 10.000 und

[0126]

500.000 g/mol, bevorzugt zwischen 15.000 und 400.000 g/mol (Mn, bestimmt mittels GPC in 1 ,2,4-Trichlorbenzol mit PS-Eichung). In einer besonderen Ausführungsform werden mittels sog.„Single site catalysts" hergestellte Ethylen-a-Olefin-Copolymere eingesetzt. Weitere Einzelheiten können der US 5,272,236 entnommen werden. In diesem Fall weisen die Ethylen-a-Olefin-Copolymere eine für Polyolefine enge Molekulargewichtsverteilung kleiner 4, vorzugsweise kleiner 3,5 auf. Bevorzugt eingesetzte Handelsprodukte B sind Exxelor® VA 1801 oder 1803, Kraton® G 1901 FX oder Fusabond® N NM493 D oder Fusabond® A560 der Firmen Exxon, Kraton und DuPont sowie Tafmer®MH 7010 der Firma Mitsui.

[0127]

Selbstverständlich können auch Mischungen der vorstehend aufgeführten Kautschuktypen ein- gesetzt werden.

[0128]

Als Komponente E) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0 bis 40, vorzugsweise 1 bis 25 und insbesondere 5 bis 15 Gew. % Mg(OH)2 enthalten. Die im Handel erhältlichen Produkte sind plättchenförmige Feststoffe. Bevorzugte Komponenten E) weisen eine spezifische Oberfläche BET gemäß ISO 9277 von 1 bis 100 m2/g, insbesondere von 1 bis 20 m2/g auf.

[0129]

Die mittlere Teilchengröße gemäß Laserbeugung beträgt vorzugsweise von 0,1 bis 20 μηη, be- vorzugt von 0,1 bis 10 und insbesondere von 0,1 bis 5 μηη. Herstellverfahren sind dem Fachmann bekannt, so dass sich weitere Angaben erübrigen.

[0130]

Bevorzugt sind als Flammschutzmittel in den erfindungsgemäßen Formmassen Magnesiumhydroxide, welche mit einer Silanverbindung oberflächlich vorhanden sind, wie nachstehend bei den Füllstoffen F) beschrieben.

[0131]

Als Komponente F) können die erfindungsgemäßen Formmassen bis zu 60, vorzugsweise bis zu 50 Gew.-% weiterer Zusatzstoffe enthalten.

[0132]

Als faser- oder teilchenförmige Füllstoffe F) seien Kohlenstofffasern, Glasfasern, Glaskugeln, amorphe Kieselsäure, Calciumsilicat, Calciummetasilicat, Magnesiumcarbonat, Kaolin, Kreide, gepulverter Quarz, Glimmer, Bariumsulfat und Feldspat genannt, die in Mengen von 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere 5 bis 40, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% eingesetzt werden.

[0133]

Als bevorzugte faserförmige Füllstoffe seien Kohlenstofffasern, Aramid-Fasern und Kaliumtita- nat-Fasern genannt, wobei Glasfasern als E-Glas besonders bevorzugt sind. Diese können als Rovings oder Schnittglas in den handelsüblichen Formen eingesetzt werden. Die faserförmigen Füllstoffe können zur besseren Verträglichkeit mit den Thermoplasten mit einer Silanverbindung oberflächlich vorbehandelt sein.

[0134]

Geeignete Silanverbindungen sind solche der allgemeinen Formel

[0135]

(X-(C H 2) n) k-S i-(0-Cm H 2m+ 1 )4-k in der die Substituenten folgende Bedeutung haben: n eine ganze Zahl von 2 bis 10, bevorzugt 3 bis 4

[0136]

m eine ganze Zahl von 1 bis 5, bevorzugt 1 bis 2

[0137]

k eine ganze Zahl von 1 bis 3, bevorzugt 1

[0138]

Bevorzugte Silanverbindungen sind Aminopropyltrimethoxysilan, Aminobutyltrimeth-oxysilan, Aminopropyltriethoxysilan, Aminobutyltriethoxysilan sowie die entsprechenden Silane, welche als Substituent X eine Glycidylgruppe enthalten. Die Silanverbindungen werden im Allgemeinen in Mengen von 0,01 bis 2, vorzugsweise 0,025 bis 1 ,0 und insbesondere 0,05 bis 0,5 Gew.-% (bezogen auf F)) zur Oberflächenbeschichtung eingesetzt.

[0139]

Geeignet sind auch nadeiförmige mineralische Füllstoffe.

[0140]

Unter nadeiförmigen mineralischen Füllstoffen wird im Sinne der Erfindung ein mineralischer Füllstoff mit stark ausgeprägtem nadeiförmigen Charakter verstanden. Als Beispiel sei nadeiförmiger Wollastonit genannt. Vorzugsweise weist das Mineral ein L/D-(Länge Durchmesser- Verhältnis von 8 : 1 bis 35 : 1 , bevorzugt von 8 : 1 bis 1 1 : 1 auf. Der mineralische Füllstoff kann gegebenenfalls mit den vorstehend genannten Silanverbindungen vorbehandelt sein; die Vorbehandlung ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.

[0141]

Als weitere Füllstoffe seien Kaolin, calciniertes Kaolin, Wollastonit, Talkum und Kreide genannt sowie zusätzlich plättchen- oder nadeiförmige Nanofüll Stoffe bevorzugt in Mengen zwischen 0,1 und 10 %. Bevorzugt werden hierfür Böhmit, Bentonit, Montmorillonit, Vermicullit, Hektorit und Laponit eingesetzt. Um eine gute Verträglichkeit der plättchenförmigen Nanofüllstoffe mit dem organischen Bindemittel zu erhalten, werden die plättchenförmigen Nanofüllstoffe nach dem Stand der Technik organisch modifiziert. Der Zusatz der plättchen- oder nadeiförmigen Nanofüllstoffe zu den erfindungsgemäßen Nanokompositen führt zu einer weiteren Steigerung der mechanischen Festigkeit. Als Komponente F) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0,05 bis 3, vorzugsweise 0,1 bis 1 ,5 und insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% eines Schmiermittels enthalten.

[0142]

Bevorzugt sind AI-, Alkali-, Erdalkalisalze oder Ester- oder Amide von Fettsäuren mit 10 bis 44 C-Atomen, vorzugsweise mit 12 bis 44 C-Atomen.

[0143]

Die Metallionen sind vorzugsweise Erdalkali und AI, wobei Ca oder Mg besonders bevorzugt sind. Bevorzugte Metallsalze sind Ca-Stearat und Ca-Montanat sowie Al-Stearat.

[0144]

Es können auch Mischungen verschiedener Salze eingesetzt werden, wobei das Mischungsverhältnis beliebig ist. Die Carbonsäuren können 1 - oder 2-wertig sein. Als Beispiele seien Pelargonsäure, Palmitinsäure, Laurinsäure, Margarinsäure, Dodecandisäure, Behensäure und besonders bevorzugt Stearinsäure, Caprinsäure sowie Montansäure (Mischung von Fettsäuren mit 30 bis 40 C- Atomen) genannt. Die aliphatischen Alkohole können 1 - bis 4-wertig sein. Beispiele für Alkohole sind n-Butanol, n- Octanol, Stearylalkohol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Neopentylglykol, Pentaerythrit, wobei Glycerin und Pentaerythrit bevorzugt sind.

[0145]

Die aliphatischen Amine können 1 - bis 3-wertig sein. Beispiele hierfür sind Stearylamin, Ethyl- endiamin, Propylendiamin, Hexamethylendiamin, Di(6-Aminohexyl)amin, wobei Ethylendiamin und Hexamethylendiamin besonders bevorzugt sind. Bevorzugte Ester oder Amide sind entsprechend Glycerindistearat, Glycerintristearat, Ethylendiamindistearat, Glycerinmonopalmitat, Glycerintrilaurat, Glycerinmonobehenat und Penta-erythrittetrastearat. Es können auch Mischungen verschiedener Ester oder Amide oder Ester mit Amiden in Kombination eingesetzt werden, wobei das Mischungsverhältnis beliebig ist.

[0146]

Als Komponente F) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0,05 bis 3, vorzugsweise 0,1 bis 1 ,5 und insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% eines Cu-Stabilisators, vorzugsweise eines Cu-(l)- Halogenids, insbesondere in Mischung mit einem Alkalihalogenid, vorzugsweise KJ, insbesondere im Verhältnis 1 : 4., oder eines sterisch gehinderten Phenols oder deren Mischungen enthalten.

[0147]

Als Salze des einwertigen Kupfers kommen vorzugsweise Kupfer(l)-Acetat, Kupfer(l)-Chlorid, - Bromid und -Jodid in Frage. Zusätzlich können auch Phosphin-Komplexe (speziell bis-Triphe- nylphosphin-Kupferiodid) enthalten sein. Diese sind in Mengen von 5 bis 500 ppm Kupfer, vorzugsweise 10 bis 250 ppm, bezogen auf Polyamid, enthalten. Die vorteilhaften Eigenschaften werden insbesondere erhalten, wenn das Kupfer in molekularer Verteilung im Polyamid vorliegt. Dies wird erreicht, wenn man der Formmasse ein Konzentrat zusetzt, das Polyamid, ein Salz des einwertigen Kupfers und ein Alkalihalogenid in Form einer festen, homogenen Lösung enthält. Ein typisches Konzentrat besteht z.B. aus 79 bis 95 Gew.- % Polyamid und 21 bis 5 Gew.-% eines Gemisches aus Kupferjodid oder -bromid und Kaliumjodid. Die Konzentration der festen homogenen Lösung an Kupfer liegt bevorzugt zwischen 0,3 und 3, insbesondere zwischen 0,5 und 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung und das molare Verhältnis von Kupfer(l)-Jodid zu Kaliumjodid liegt zwischen 1 und 1 1 ,5, vorzugsweise zwischen 1 und 5.

[0148]

Geeignete Polyamide für das Konzentrat sind Homopolyamide und Copolyamide, insbesondere Polyamid 6 und Polyamid 6.6.

[0149]

Als sterisch gehinderte Phenole F) eignen sich prinzipiell alle Verbindungen mit phenolischer Struktur, die am phenolischen Ring mindestens eine sterisch anspruchsvolle Gruppe aufweisen.

[0150]

Vorzugsweise kommen z.B. Verbindungen der Formel

[0151]

[0152]

in Betracht, in der bedeuten:

[0153]

R1 und R2 eine Alkylgruppe, eine substituierte Alkylgruppe oder eine substituierte Triazolgruppe, wobei die Reste R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und R3 eine Alkylgruppe, eine substituierte Alkylgruppe, eine Alkoxigruppe oder eine substituierte Aminogruppe.

[0154]

Antioxidantien der genannten Art werden beispielsweise in der DE-A 27 02 661 (US- 4 360 617) beschrieben.

[0155]

Eine weitere Gruppe bevorzugter sterisch gehinderter Phenole leiten sich von substituierten Benzolcarbonsäuren ab, insbesondere von substituierten Benzolpropionsäuren.

[0156]

Besonders bevorzugte Verbindungen aus dieser Klasse sind Verbindungen der Formel

[0157]

wobei R4, R5, R7 und R8 unabhängig voneinander Ci-Cs-Alkylgruppen darstellen, die ihrerseits substituiert sein können (mindestens eine davon ist eine sterisch anspruchsvolle Gruppe) und R6 einen zweiwertigen aliphatischen Rest mit 1 bis 10 C-Atomen bedeutet, der in der Hauptkette auch C-O-Bindungen aufweisen kann.

[0158]

Bevorzugte Verbindungen, die dieser Formel entsprechen, sind

[0159]

(Irganox® 245 der Firma BASF SE)

[0160]

(Irganox® 259 der Firma BASF SE)

[0161]

Beispielhaft genannt seien insgesamt als sterisch gehinderte Phenole:

[0162]

2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol), 1 ,6-Hexandiol-bis[3-(3,5-di-tert.-butyl-4- hydroxyphenyl)-propionat], Pentaerythrityl-tetrakis-[3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxy-phenyl)- propionat], Distearyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat, 2,6,7-Trioxa-1 -phospha- bicyclo-[2.2.2]oct-4-yl-methyl-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydro-cinnamat, 3,5-Di-tert.-butyl-4- hydroxyphenyl-3,5-distearyl-thiotriazylamin, 2-(2'-Hydroxy-3'-hydroxy-3',5'-di-tert.-butylphenyl)- 5-chlorbenzotriazol, 2,6-Di-tert.-butyl-4-hydroxymethylphenol, 1 ,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di- tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-benzol, 4,4'-Methylen-bis-(2,6-di-tert.-butylphenol), 3,5-Di-tert- butyl-4-hydroxybenzyl-dimethylamin.

[0163]

Als besonders wirksam erwiesen haben sich und daher vorzugsweise verwendet werden 2,2'- Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol), 1 ,6-Hexandiol-bis-(3,5-di-tert.-butyl-4- hydroxyphenyl)-propionat (Irganox® 259), Pentaerythrityl-tetrakis-[3-(3,5-di-tert.-butyl-4- hydroxyphenyl)-propionat] sowie N,N'-Hexamethylen-bis-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydro- cinnamid (Irganox® 1098) und das vorstehend beschriebene Irganox® 245 der Firma BASF SE, das besonders gut geeignet ist. Die Antioxidantien F), die einzeln oder als Gemische eingesetzt werden können, sind in einer Menge von 0,05 bis zu 3 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 1 ,5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmassen A) bis F) enthalten. In manchen Fällen haben sich sterisch gehinderte Phenole mit nicht mehr als einer sterisch gehinderten Gruppe in ortho-Stellung zur phenolischen Hydroxygruppe als besonders vorteilhaft erwiesen; insbesondere bei der Beurteilung der Farbstabilität bei Lagerung in diffusem Licht über längere Zeiträume. Als Komponente F) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0,05 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 2 und insbesondere 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% eines Nigrosins enthalten.

[0164]

Unter Nigrosinen versteht man im allgemeinen eine Gruppe von schwarzen oder grauen, mit den Indulinen verwandten Phenazin-Farbstoffen (Azin-Farbstoffen) in verschiedenen Ausfüh- rungsformen (wasserlöslich, fettlöslich, spritlöslich), die bei Wollfärberei und -druck, beim Schwarzfärben von Seiden, zum Färben von Leder, Schuhcremes, Firnissen, Kunststoffen, Einbrennlacken, Tinten und dergleichen, sowie als Mikroskopiefarbstoffe Verwendung finden.

[0165]

Man gewinnt die Nigrosine technisch durch Erhitzen von Nitrobenzol, Anilin und salzsaurem Anilin mit Metall. Eisen und FeC (Name von lateinischem niger = schwarz).

[0166]

Die Komponente F) kann als freie Base oder auch als Salz (z.B. Hydrochlorid) eingesetzt werden. Weitere Einzelheiten zu Nigrosinen sind beispielsweise dem elektronischen Lexikon Römpp Online, Version 2.8, Thieme-Verlag Stuttgart, 2006, Stichwort„Nigrosin" zu entnehmen.

[0167]

Als Komponente F) können die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen übliche Verarbeitungshilfsmittel wie Stabilisatoren (z.B. ZnO für roten Phosphor), Oxidationsverzogerer, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zersetzung durch ultraviolettes Licht, Gleit- und Entfor- mungsmittel, Färbemittel wie Farbstoffe und Pigmente, Keimbildungsmittel, Weichmacher, usw. enthalten.

[0168]

Als Beispiele für Oxidationsverzogerer und Wärmestabilisatoren sind sterisch gehinderte Phe- nole und/oder Phosphite und Amine (z.B. TAD), Hydrochinone, aromatische sekundäre Amine wie Diphenylamine, verschiedene substituierte Vertreter dieser Gruppen und deren Mischungen in Konzentrationen bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der thermoplastischen Formmassen genannt. Als UV-Stabilisatoren, die im Allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf die Formmasse, verwendet werden, seien verschiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazo- le und Benzophenone genannt. Es können anorganische Pigmente, wie Titandioxid, Ultramarinblau, Eisenoxid und Ruß, weiterhin organische Pigmente, wie Phthalocyanine, Chinacridone, Perylene sowie Farbstoffe, wie Anthrachinone als Farbmittel zugesetzt werden.

[0169]

Als Keimbildungsmittel können Natriumphenylphosphinat, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid sowie bevorzugt Talkum eingesetzt werden.

[0170]

Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können nach an sich bekannten Ver- fahren hergestellt werden, indem man die Ausgangskomponenten in üblichen Mischvorrichtungen wie Schneckenextrudern, Brabender-Mühlen oder Banbury-Mühlen mischt und anschließend extrudiert. Nach der Extrusion kann das Extrudat abgekühlt und zerkleinert werden. Es können auch einzelne Komponenten vorgemischt werden und dann die restlichen Ausgangsstoffe einzeln und/oder ebenfalls gemischt hinzugegeben werden. Die Mischtemperaturen lie- gen in der Regel bei 230 bis 320°C.

[0171]

Nach einer weiteren bevorzugten Arbeitsweise können die Komponenten B) und C) sowie gegebenenfalls D), E und F) mit einem Präpolymeren gemischt, konfektioniert und granuliert werden. Das erhaltene Granulat wird in fester Phase anschließend unter Inertgas kontinuierlich oder diskontinuierlich bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes der Komponente A) bis zur gewünschten Viskosität kondensiert.

[0172]

Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen zeichnen sich durch eine gute

[0173]

Flammwidrigkeit bei geringerem Phosphorgehalt aus. Die Rauchgasdichte und Wärmefreiset- zungsrate sind reduziert und die Rückstandsmenge nach Verbrennung erhöht. Diese eignen sich daher zur Herstellung von Fasern, Folien und Formkörpern jeglicher Art. Nachfolgend sind einige Beispiele genannt: Steckverbinder, Stecker, Steckerteile, Kabelbaumkomponenten, Schaltungsträger, Schaltungsträgerkomponenten, dreidimensional spritzgegossene Schaltungsträger, elektrische Verbindungselemente und mechatronische Komponenten.

[0174]

Die erfindungsgemäß aus den thermoplastischen Formmassen herzustellenden Formteile oder Halbzeuge können beispielsweise in der Kraftfahrzeug-, Elektro-, Elektronik-, Telekommunikations-, Informations-technologie-, Unterhaltungs-, Computerindustrie, in Fahrzeugen und anderen Fortbewegungsmitteln, in Schiffen, Raumschiffen, im Haushalt, in Büroausstattungen, Sport, in der Medizin sowie allgemein in Gegenständen und Gebäudeteilen die einen erhöhten Brandschutz erfordern angewandt werden.

[0175]

Für den Küchen- und Haushaltsbereich ist der Einsatz fließverbesserter Polyamide zur Herstellung von Komponenten für Küchengerate, wie z.B. Friteusen, Bügeleisen, Knöpfe, sowie An- Wendungen im Garten- und Freizeitbereich möglich. Beispiele

[0176]

Es wurden folgende Komponenten verwendet: Komponente A:

[0177]

Polyamid 6 mit einer Viskositätszahl VZ von 124 ml/g, gemessen als 0.5 gew.-%ige Lösung in 96 gew.-%iger Schwefelsäure bei 25°C nach ISO 307 (Es wurde Ultramid® B24 der BASF SE verwendet). Komponente B:

[0178]

50%iges Konzentrat aus rotem Phosphor der mittleren Teilchengröße (dso) von 10 bis 30 μηη in Polyamid 6.

[0179]

Komponente C1 :

[0180]

Polyacrylnitril Mw : 313 400 g/mol DIN 55672-2:2008-06 mit GPC, Teil 2, PMMA Standard

[0181]

Komponente C2: (zum Vergleich)

[0182]

Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat

[0183]

Statistisches Copolymerisat aus 24 % Acrylnitril und 76% Styrol

[0184]

Komponente C3: (zum Vergleich)

[0185]

Polyacrilnitril Schnittfaser

[0186]

Acrylnitril-Vinylacetat-Copolymerisat:

[0187]

Acrylnitril: 94%

[0188]

Vinyl Acetat: 5%

[0189]

Andere Bestandteile: 1 %

[0190]

Schnittlänge: 8 μηη

[0191]

Komponente D:

[0192]

Olefinpolymerisat aus: 59,8 Gew.% Ethylen, 35 Gew.% n-Butylacrylat, 4,5 Gew.% Acrylsäure und 0,7 Gew.% Maleinsäureanhydrid mit einem Schmelzindex MFI (190/2.16) von 10 g/10min. Das Copolymerisat wurde durch Copolymerisation der Monomeren bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck hergestellt.

[0193]

Komponente E:

[0194]

Mg (OH)2 d5o : 1 ,4-2,0 μηη (Laserbeugung)

[0195]

BET Oberfläche: 4-6 m2/g (DIN ISO 9277)

[0196]

Reinheit: > 99.8 % Komponente F/1 :

[0197]

Standard Schnittglasfaser für Polyamide, Länge = 4,5 mm, Durchmesser = 10 μηη. Komponente F/2:

[0198]

N,N'-Hexamethylen-bis-3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamid (Irganox® 1098)

[0199]

Komponente F/3:

[0200]

Ca-stearat Zum Nachweis der erfindungsgemäß beschriebenen Verbesserungen der Phosphorstabilität wurden durch Compoundierung entsprechende Kunststoff-Formmassen angefertigt. Die einzelnen Komponenten wurden hierzu in einem Zweiwellenextruder ZSK 26 (Fa. Berstorff) bei einem Durchsatz von 20 kg/h und ca. 280° C bei flachem Temperaturprofil gemischt, als Strang ausgetragen, bis zur Granulierfähigkeit abgekühlt und granuliert.

[0201]

Der Prüfkörper für die in Tabelle 1 aufgeführten Untersuchung wurden auf einer Spritzgießmaschine des Typs Arburg 420C bei einer Massentemperatur von ca. 270° C und einer Werkzeugtemperatur von ca. 80°C verspritzt.

[0202]

Prüfung von Kunststoffteilen

[0203]

1 ) Mechanik gemäß ISO 527 -2/1 A/S und Charpy-Schlagzähigkeit ISO 179-2/1 eU

[0204]

2) Brandtest gemäß UL 94 ; 0,8 mm Stab

[0205]

3) Rauchgasdichte, Wärmefreisetzung, Masse nach Verbrennung gemäß ISO 5660-1 :2002 Die Zusammensetzungen der Formmassen und die Ergebnisse der Messungen sind der Tabelle zu entnehmen.

[0206]

Tabelle 1

[0207]

[0208]

*Material konnte auf Grund mangelnder Dosierfähigkeit und schlechter Mischbarkeit von Komponente C3 nicht verarbeitet werden.

[0209]

5 Tabelle 2-4

[0210]

[0211]

[0212]

0 Cone calorimeter 50 kW m"2 1V 2V 3 4 5 6

[0213]

Mittlere Wärmefreisetzung bei

[0214]

ISO 5660-1 :2002 222 160 138 135 122 1 12 180 s nach Zündung

[0215]

Masse bei Versuchsende (%) ISO 5660-1 :2002 27 39 41 45 49 49

[0216]

Spec. Extinction Area [m2/kg]

[0217]

ISO 5660-1 :2002 213 585 469 508 474 410 (Rauchgasdichte)



[0000]

The invention relates to thermoplastic molding compounds containing A) 10 to 97 wt.% of a thermoplastic polyamide, B) 0.1 to 60 wt.% of red phosphorous, C) 1 to 25 wt.% of a polyacrylnitrile homopolymer, D) 0 to 40 wt.% of an impact modifier, E) 0 to 40 wt.% of magnesium hydroxide, and F) 0 to 60 wt.% of other additives, wherein the sum of the weight percentages A) to F) equals 100%.



Patentansprüche

1 . Thermoplastische Formmassen, enthaltend

A) 10 bis 97 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids,

B) 0,1 bis 60 Gew.-% roter Phosphor,

C) 1 bis 25 Gew.-% eines Polyacrylnitrilhomopolymerisates,

D) 0 bis 40 Gew.-% eines Schlagzähmodifiers,

E) 0 bis 40 Gew.-% Magnesiumhydroxid,

F) 0 bis 60 Gew.-% weiterer Zusatzstoffe, wobei die Summe der Gewichtsprozente A) bis F) 100 % ergibt.

Thermoplastische Formmassen nach Ansprüche 1 , enthaltend

A) 10 bis 97 Gew. %

B) 0,5 bis 40 Gew. %

C) 1 bis 15 Gew. %

D) 0 bis 40 Gew.%

E) 1 bis 25 Gew. %

F) 0 bis 50 Gew. %

3. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 oder 2, enthaltend

A) 20 bis 95 Gew. %

B) 0,5 bis 40 Gew. %

C) 1 bis 15 Gew. %

D) 1 bis 30 Gew. %

E) 1 bis 25 Gew. %

Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 3, in denen die Komponente C) ein mittleres Molekulargewicht Mw von 10 000 bis 400 000 gemäß DIN 55672-2 : 2008-06, Teil 2 (PMMA als Standard), aufweist.

Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 4, in denen die Komponente D) aus einem Ethylencopolymer aufgebaut ist, welches 0,1 bis 20 Gew. % funktioneller Monomere enthält.

6. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 5, in denen die Komponente E) eine BET-Oberfläche von 1 bis 100 m2/g gemäß DIN ISO 9277 aufweist. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 6, in denen die Komponente C) als Granulat, Pulver, Chips oder Tabletten mit den anderen Komponenten A) und B) sowie gegebenenfalls D, E und F) gemischt und konfektioniert wird.

Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 zur Herstellung von Fasern, Folien und Formkörpern.

Fasern, Folien und Formkörper erhältlich aus den thermoplastischen Formmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis 7.