Verfahren zur Herstellung eines beidseitig unterschiedlich dotierten Halbleiterwafers
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines beidseitig, das heißt auf zwei verschiedenen Seiten, unterschiedlich dotierten Halbleiterwafers. Derartige Verfahren werden beispielsweise zur Herstellung von Silizium-Solarzellen mit dielektrisch passivierter Rückseite verwendet. Bei derartigen Solarzellen kann es vorteilhaft sein, die zu passivierende Oberfläche mit einer Hochdotierung, das heißt mit einem Dotierstoff vergleichsweise hoher Dotierkonzentration, zu versehen. Bei geeigneter Wahl nachfolgend aufgebrachter Schichten können auf diese Weise Ladungsträgerverluste an dieser Oberfläche deutlich reduziert werden. Es ist bekannt, eine derartige Hochdotierung einer zu passivierenden Oberfläche zum Beispiel eines Siliziumwafers dadurch zu bilden, dass zunächst eine den Dotierstoff enthaltende, typischerweise dielektrische Schicht, auch als Dotierschicht oder Dotierglasschicht bezeichnet, auf die betreffende Waferoberfläche mittels eines plasmaunterstützen Gasphasenabscheidungsverfahrens (PECVD-Verfahren) oder eines Druckbeschichtungsverfahrens aufgebracht und dann mittels eines geeigneten Eindiffusionsprozesses der Dotierstoff aus dieser Schicht in den angrenzenden Bereich des Wafers eindiffundiert wird. Wenn der Wafer beidseitig mit einer Hochdotierung zu versehen ist, wird dieser Prozessablauf herkömmlicherweise zunächst für die eine Seite, zum Beispiel die Vorderseite, und dann für die andere Seite, zum Beispiel die Rückseite, durchgeführt. Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines gegenüber dem oben erwähnten Stand der Technik verbesserten Verfahrens zugrunde, das eine Herstellung eines beidseitig unterschiedlich dotierten Halbleiterwafers mit vergleichsweise geringem Aufwand ermöglicht. Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei diesem Verfahren wird zunächst auf den beiden entsprechenden Waferseiten die jeweils zugehörige dielektrische Schicht mit dem gewünschten Dotierstoff mittels eines jeweiligen APCVD-Prozesses gebildet, wobei sich die beiden verwendeten Dotierstoffe voneinander unterscheiden. Danach wird mittels eines gemeinsamen Temperaturbehandlungsprozesses der eine Dotierstoff in die eine Seite des Wafers und der andere Dotierstoff in die andere Seite des Wafers eindiffundiert. Die APCVD-Prozesse ermöglichen eine vergleichsweise exakte Kontrolle des Dotierstoffgehalts der gebildeten dielektrischen Schicht und damit eine entsprechend gute Kontrolle der Dotierkonzentration bzw. Dotiertiefe im Halbleiterwafer nach dem Temperaturbehandlungsprozess. Die APCVD-Prozesse ermöglichen eine berührungsfreie Beschichtung, und eine Vakuumanwendung ist nicht zwingend erforderlich. Der gemeinsame Temperaturbehandlungsprozess realisiert ein Codiffusionsverfahren, durch das die beiden unterschiedlichen Dotierstoffe gleichzeitig in die beiden betreffenden Waferseiten eindiffundiert werden, ohne dass hierfür zwei getrennte Temperaturbehandlungsprozesse erforderlich sind. In Ausgestaltung der Erfindung wird als Halbleiterwafer ein Siliziumwafer verwendet. Der verfahrensgemäß hergestellte Siliziumwafer kann zum Beispiel auf der Vorder- und der Rückseite mit je einer Dotierung mit unterschiedlichen Dotierstoffen versehen sein und damit als Grundlage zur Fertigung einer Silizium-Solarzelle mit dielektrisch passivierter Rückseite dienen. In Ausgestaltung der Erfindung kann die erste dielektrische Schicht und/oder die zweite dielektrische Schicht als Siliziumdioxidschicht gebildet werden, die den gewünschten Dotierstoff enthält. In Ausgestaltung der Erfindung wird für den jeweiligen Dotierstoff der ersten und/oder der zweiten dielektrischen Schicht eine Dotierkonzentration von ca. 1 Atom-% bis ca. 30 Atom-% bezogen auf die Atombestandteile der dielektrischen Schicht gewählt. In Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet der Temperaturbehandlungsprozess, dass der mit den beiden unterschiedlich dotierten dielektrischen Schichten auf den entsprechenden beiden Seiten versehene Halbleiterwafer einer Temperung für eine Dauer von etwa 5 min. bis etwa 400 min., insbesondere zwischen etwa 10 min. und etwa 300 min., bei einer Maximaltemperatur von etwa 800 °C bis etwa 1100 °C, vorzugsweise von etwa 850 °C bis etwa 1000 °C, unterzogen wird. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird auf der gebildeten ersten dielektrischen Schicht und/oder auf der gebildeten zweiten dielektrischen Schicht eine Schutzschicht aufgebracht, die vor einem Ausdiffundieren des Dotierstoffs aus der angrenzenden dielektrischen Schicht nach außen schützt. Auf diese Weise wird zuverlässig verhindert, dass derart ausdiffundierter Dotierstoff während des Temperaturbehandlungsprozesses unbeabsichtigt über die Atmosphäre zur anderen dielektrischen Schicht mit dem anderen Dotierstoff und von dort unerwünschterweise in die andere Seite des Halbleiterwafers mit dem anderen Dotierstoff eindiffundieren kann. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird für die Schutzschicht eine Siliziumdioxidschicht oder eine Titandioxidschicht verwendet, insbesondere mit einer Dicke im Bereich von ca. 5 nm bis ca. 800 nm, vorzugsweise zwischen etwa 10 nm und etwa 600 nm. In Weiterbildung der Erfindung werden Bor und Phosphor für die beiden unterschiedlichen Dotierstoffe verwendet. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen: Ein in In einem nächsten Schritt 12 wird eine von der ersten Seite verschiedene zweite Seite des Halbleiterwafers, zum Beispiel eine Rückseite desselben, mit einer zweiten dielektrischen Schicht versehen, die einen vom ersten verschiedenen zweiten Dotierstoff enthält. Beispielsweise kann es sich beim zweiten Dotierstoff um Phosphor handeln, wenn der erste Dotierstoff Bor ist, oder um Bor, wenn der erste Dotierstoff Phosphor ist. Beide Beschichtungsschritte 11, 12 werden mittels eines entsprechenden jeweiligen APCVD-Prozesses ausgeführt. Als dielektrische Schicht kann eine Siliziumdioxidschicht verwendet werden, alternativ kann für die dielektrische Schicht ein anderes hierfür geläufiges Material eingesetzt werden. Der jeweilige Dotierstoff wird vorzugsweise in einer Konzentration zwischen etwa 1 Atom-% und etwa 30 Atom-% bezogen auf die Atombestandteile der dielektrischen Schicht in die jeweilige dielektrische Schicht eingebracht. Optional wird auf die gebildete erste dielektrische Schicht und/oder auf die gebildete zweite dielektrische Schicht eine jeweilige Schutzschicht aufgebracht, die vor einem Ausdiffundieren des in die betreffende dielektrische Schicht eingebrachten Dotierstoffs nach außen in die Atmosphäre schützt. Diese optionale Schutzschicht kann ebenfalls durch einen entsprechenden APCVD-Prozess gebildet werden. Sie kann aus undotiertem Siliziumdioxid oder undotiertem Titandioxid oder einem anderen, für diese Ausdiffusions-Sperrfunktion dem Fachmann als geeignet bekannten Material gebildet werden. Bevorzugte Dicken für die erste und die zweite dielektrische Schicht liegen im Bereich von ca. 5 nm bis ca. 800 nm und insbesondere zwischen ca. 10 nm und ca. 600 nm. Im gleichen Bereich liegen bevorzugte Dicken der jeweiligen optionalen Ausdiffusions-Schutzschicht. Anschließend an die Bildung der dotierten dielektrischen Schichten wird der so prozessierte Halbleiterwafer einem Temperaturbehandlungsprozess unterzogen, durch den eine Codiffusion realisiert wird, indem gleichzeitig der erste Dotierstoff aus der ersten dielektrischen Schicht in den angrenzenden Bereich des Halbleiterwafers und der zweite Dotierstoff aus der zweiten dielektrischen Schicht in den angrenzenden Bereich des Halbleiterwafers eindiffundiert wird. Durch geeignete Wahl und Einstellung der zuvor erwähnten Dotierkonzentrationen des jeweiligen Dotierstoffs in der zugehörigen dielektrischen Schicht lässt sich eine entsprechende Hochdotierung des jeweils angrenzenden Bereichs des Wafers erzielen. Der Temperaturbehandlungsprozess wird für eine Dauer von ca. 5 min. bis ca. 400 min., vorzugsweise zwischen etwa 10 min. und etwa 300 min., bei einer Maximaltemperatur von ca. 800 °C bis ca. 1100 °C, vorzugsweise zwischen etwa 850 °C und 1000 °C, ausgeführt, je nach Dotierstoff und gewünschtem Dotierprofil des in den betreffenden Waferbereich eindiffundierenden Dotierstoffs. Typische gewünschte Eindringtiefen des eindiffundierten Dotierstoffs liegen zwischen ca. 100 nm und ca. 3 µm. Typische Dicken von mit dem vorliegenden Verfahren prozessierten Siliziumwafern, die sich zur Herstellung von Silizium-Solarzellen mit dielektrisch passivierter Rückseite eignen, liegen zwischen ca. 50 µm und ca. 250 µm, vorzugsweise zwischen ca. 100 µm und ca. 200 µm. Es versteht sich, dass mindestens eine der Quellen 21 dafür eingerichtet ist, die erste bzw. die zweite dotierte dielektrische Schicht gemäß den Beschichtungsschritten 11 und 12 von Der anschließende Temperaturbehandlungsprozess kann in an sich herkömmlicher Weise zum Beispiel in einem Rohrofen oder einem Durchlaufofen durchgeführt werden. Aus der vorstehenden Beschreibung vorteilhafter Ausführungsbeispiele wird deutlich, dass die Erfindung die Herstellung eines auf zwei Seiten, wie einer Vorderseite und einer Rückseite, unterschiedlich dotierten Halbleiterwafers mit vergleichsweise geringem Aufwand ermöglicht, indem entsprechend unterschiedlich dotierte dielektrische Schichten auf den betreffenden Waferseiten mittels eines jeweiligen APCVD-Prozesses gebildet werden und danach ein gemeinsamer Temperaturbehandlungsprozess ausgeführt wird, durch den die unterschiedlichen Dotierstoffe gleichzeitig aus der ersten und der zweiten dielektrischen Schicht in die angrenzende erste bzw. zweite Seite des Wafers eindiffundiert werden. Eine optionale Schutzschicht kann in der gleichen APCVD-Anlage auf die jeweilige dielektrische Schicht als Ausdiffusions-Sperrschicht aufgebracht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kommt ohne aufwendige Vakuumtechnologie aus und ermöglicht im Unterschied zu Druckbeschichtungsverfahren eine berührungsfreie Beschichtung. Der Dotierstoffgehalt der dielektrischen Schichten lässt sich durch die APCVD-Prozesse vergleichsweise exakt steuern und damit auch die Dotierhöhe bzw. die Eindiffusionstiefe und die Konzentration des eindiffundierten Dotierstoffs im Wafer zusätzlich zum bzw. unabhängig vom nachgeschalteten Temperaturbehandlungsprozess. Das Verfahren kann unter anderem bei der Herstellung von Solarzellen auf Basis von p-dotiertem Silizium oder auf Basis von n-dotiertem Silizium eingesetzt werden. Bei Solarzellen diesen Typs unterscheiden sich die erzeugten hochdotierten Bereiche in ihrer Funktion und müssen daher in ihrer Dotierkonzentration angepasst werden, was durch die Erfindung, wie gesagt, mit vergleichsweise geringem Aufwand geleistet werden kann. Verfahren zur Herstellung eines beidseitig unterschiedlich dotierten Halbleiterwafers. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines beidseitig unterschiedlich dotierten Halbleiterwafers. Erfindungsgemäß werden eine erste dielektrische Schicht, die einen ersten Dotierstoff enthält, auf einer ersten Seite des Halbleiterwafers und eine zweite dielektrische Schicht, die einen vom ersten verschiedenen zweiten Dotierstoff enthält, auf einer von der ersten verschiedenen zweiten Seite des Halbleiterwafers mittels eines jeweiligen APCVD-Prozesses gebildet, wonach mittels eines gemeinsamen Temperaturbehandlungsprozesses der erste Dotierstoff in die erste Seite des Halbleiterwafers und der zweite Dotierstoff in die zweite Seite des Halbleiterwafers eindiffundiert werden. Verwendung zum Beispiel zur Herstellung von Silizium-Solarzellen mit dielektrisch passivierter Rückseite. Verfahren zur Herstellung eines beidseitig unterschiedlich dotierten Halbleiterwafers (1), mit folgenden Schritten: Verfahren nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass als Halbleiterwafer ein Siliziumwafer verwendet wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die erste dielektrische Schicht und/oder die zweite dielektrische Schicht als Siliziumdioxidschicht gebildet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der erste Dotierstoff in einer Dotierkonzentration zwischen ca. 1 Atom-% und ca. 30 Atom-% in der ersten dielektrischen Schicht enthalten ist und/oder der zweite Dotierstoff in einer Dotierkonzentration von ca. 1 Atom-% bis ca. 30 Atom-% in der zweiten dielektrischen Schicht enthalten ist. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturbehandlungsprozess für eine Dauer von ca. 5 min. bis ca. 400 min., insbesondere von ca. 10 min. bis ca. 300 min. mit einer Maximaltemperatur von ca. 800 °C bis ca. 1100 °C, insbesondere von ca. 850 °C bis ca. 1000 °C, durchgeführt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausdiffusions-Schutzschicht auf der dotierten ersten dielektrischen Schicht und/oder auf der dotierten zweiten dielektrischen Schicht vor Durchführung des Temperaturbehandlungsprozesses gebildet wird. Verfahren nach Anspruch 6, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht als undotierte Siliziumdioxidschicht oder undotierte Titandioxidschicht gebildet wird, insbesondere mit einer Dicke zwischen ca. 5 nm und ca. 800 nm, vorzugsweise zwischen ca. 10 nm und ca. 600 nm. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der erste Dotierstoff Bor und der zweite Dotierstoff Phosphor ist oder der erste Dotierstoff Phosphor und der zweite Dotierstoff Bor ist.
– Bilden einer ersten dielektrischen Schicht (2), die einen ersten Dotierstoff enthält, auf einer ersten Seite (1a) des Halbleiterwafers und Bilden einer zweiten dielektrischen Schicht (4), die einen vom ersten verschiedenen zweiten Dotierstoff enthält, auf einer von der ersten verschiedenen zweiten Seite (1b) des Halbleiterwafers mittels eines jeweiligen APCVD-Prozesses und
– Eindiffundieren des ersten Dotierstoffs in die erste Seite des Halbleiterwafers und des zweiten Dotierstoffs in die zweite Seite des Halbleiterwafers mittels eines gemeinsamen Temperaturbehandlungsprozesses.

